Was hat denn der gute Mantovani mit "Volksmusik" zu tun? Und was gibt's gegen den überhaupt zu sagen? Von ihm stammt ja z.B. der "Piccolo Bolero", der als Hintergrundmusik bei Loriots "Schiefem Bild" läuft. Ja, einiges ist sehr schmalzig, aber anderes wieder zeitlos. Aber das gibts doch bitte bei jedem Künstler, Schrott und Klassiker.
Kann eh nicht verstehen, wie so viele Menschen auf diesem Planeten ein derart eingeengtes Musikverständnis haben. Es gibt hier, wie durch jahrelange Quasi-Gehirnwäsche durch die Sendepolitik der Medien wohl nicht anderes zu erwarten, immer nur einen Gegensatz: Entweder "Volksmusik" oder Rock. Was anderes scheint es nicht zu geben. Aber gut, jeder, wie er will. Für meinen Teil kann ich nur sagen, die Kunst ist, sowohl meinetwegen Charles Ives' epochale 7 Minuten seiner "Unanswered question" als auch Lady Gaga oder Stan Getz (oder Mantovani) zu mögen. Wie soll man das vergleichen? Musik ist so vielgestaltig...
Die Wahrheit hinter der ursprünglichen Frage hier ist aber, dass die Fans dieser Musik ja, wie im TV regelmäßig zu sehen, sowohl 12 als auch 80 sind, also ist es schon mal keine Frage des Alters. Das Fernsehen will es uns nur so verkaufen und deswegen meinen am Ende die Leute tatsächlich, dass "Rock = jung" ist und " 'Volksmusik' = alt". Aber das ist ein Trugschluss. Das stimmt einfach nicht. Fast jede Rockkonzert-Kritik enthält doch immer die Bemerkung, dass im Publikum viele ergraute Bauchansätze mit Lederjacke sind, aha! Und gleichzeitig winken im XYZ-Stadl begeisterte Kinder und Teenager mit Trachtenkostüm in die Kamera und klatschen mit, was das Zeug hält.
PS: Was ich z.B. furchtbar nervig finde, sind diese ganzen ZDF-Eigen-Trailer (Olympia, Sport etc.) mit irgendwelchem lärmigen Schrammelrock; ich bin sicher, die meisten ZDF-Zuschauer finden das unmöglich und in keiner Weise schön. Soll das irgendwie "Jugendlichkeit" symbolisieren?
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.06.11 23:51.