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Re: Killerspiele
TAFKA Markus schrieb:
------------------------------------------------------- > Vielleicht würden all die Leute noch > leben, wenn Tim K. - wie in freien Gesellschaften > möglich - einfach in den Supermarkt gehen und > sich Manhunt hätte kaufen können. Dann müsste im Umkehrschluss seit dem Erscheinen dieser Spiele auf dem Markt die Anzahl von Amokläufen stark rückläufig sein. Das ist, soweit mir bekannt ist, nicht der Fall. Und auch in "freien Gesellschaften" (in den USA zum Beispiel sind derartige Spiele wesentlich einfacher zu haben, oder von welchen "freien Gesellschaften" redest Du?) gibt es Amokläufe, nicht selten sogar mit zunehmender Tendenz. Sind also die Spiele generell noch nicht brutal und wirklichkeitsgetreu genug? Ich wiederhole mich inzwischen beinahe monatlich bei entsprechenden Themen: Mir fällt dieses "Freiheitsgebarme" zunehmend auf den Sack! Sobald irgendwelche gesellschaftlichen Normen oder Gesetzgebungen angesprochen werden, brüllt einer, seine Freiheit sei in Gefahr. Ja, verdammt, persönliche Freiheit ist in modernen Gesellschaftsformen immer beschränkt. Und weil der Mensch nun mal egoistisch und nicht vernünftig ist, gibt es Gesetze, die viele schützen und einige einschränken:
All diese Regelungen werden von bestimmten Kreisen als Einschränkung der persönlichen Freiheit beklagt, und tatsächlich sind sie das. Nur dienen sie gleichzeitig dem Schutz und der persönlichen Freiheit eines anderen: die Ehefrau hat gerne die Freiheit, ihrem Mann zu widersprechen, ein Kind möchte mit Erwachsneen spielen und nicht Sex mit ihnen haben, und der Nichtraucher hat gerne klare Luft an seinem Arbeitsplatz. Und genauso finden es sicher nicht wenige Eltern beschissen, dass ihre Kinder problemlos an brutale Ballerspiele kommen (wenn schon nicht zu Hause, dann bei gleichgültigen Eltern und Geschwistern von Freunden), weil es eben auch immer Leute gibt, die diese Spiele für ihre ganz persönliche Freiheit brauchen (oder einfach nur beim Begriff "Verbot" generell und in jedem Zusammenhang rot sehen). Ballerspiele sind nicht schuld an Amokläufen, das sehe ich ähnlich. Aber es bestehen Zusammenhänge, auch das ist unübersehbar. Möglicherweise kennzeichnet die Gier nach möglichst brutalen Ego Shootern nur bereits kranke Seelen, möglicherweise senken diese Spiele tatsächlich die Hemmschwelle (die angesprochenen Trainingsprogramme der US-Streitkräfte lässt das zumindest vermuten). Über sowas muss man reden, und man muss möglicherweise auch Konsequenzen ziehen - und sei es probehalber. Aber das scheint in unserer Gesellschaft unmöglich, weil sofort wieder jemand seine persönliche Freiheit in Gefahr sieht. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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