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Re: Western Roman Hefte
Ja, die berühmten Henry-Gewehre und die späteren Winchester-Gewehre tauchen bei Karl May nie auf, ebensowenig der Colt. Deshalb waren ja auch die Winnetou-Filme so seltsam von der Ausstattung her, weil die Banditen und Helden dort alle ganz normale Jagdflinten benutzten (ausgenommen Old Surehand, dem man eine Winchester zugestand, und Old Wabble, der einen Colt benutzen durfte). Aber, nun ja, Karl May war nie in den USA, und man muss ihm eben viel dichterische Freiheit zugestehen. Spannend waren seine Geschichten, die sich oft über mehrere Bände hinzogen, allemal, und das muss ihm erst mal einer nachmachen.
Dan Shocker alias Jürgen Grasmück hat mich zum Fan des Horrorromans gemacht und mit seinen "Gruselkrimis" den deutschen Heftromanmarkt ebenso revolutioniert wie beispielsweise "Ronco" es für den Westernroman getan hat. Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, habe ich Herrn Grasmück post mortem in Verdacht - ohne dies als Vorwurf verstanden zu wissen - dass er sich bei seinen Geschichten allzu sehr von japanischen Mystery-Filmen und Serien, wie zum Beispiel "S.R.I. und die unheimlichen Fälle" und auch westlichen Agentenserien wie z.B. "Solo für U.N.C.L.E." inspirieren ließ - denn seine Fälle gleichen in der Atmosphäre nicht selten denen der Asiaten. Aber jeder Autor muss seine Inspirationsquellen haben, und ich habe absolut nichts dagegen, wenn man von bestimmten Filmen, Fernsehserien oder Büchern - natürlich nur in Fragmenten - inspiriert wird. Jürgen Grasmück hat immer eine eigene Geschichte erfunden und nie geklaut, um das ganz klar festzuhalten. Ich selbst habe mich vor einigen Jahren für einen meiner Western durch das Titelbild eines amerikanischen Westernromans inspirieren lassen - was auch durchaus in Ordnung ist, wenn ein passendes Titelbild fehlt. Aber das, was Grasmück mit seiner PSA und den Agenten schuf (wenn man einmal von den Laser-Revolvern absieht, die in meinen Augen der einzige Schnitzer waren und nicht in die Serie passten), war schon ein kleiner Geniestreich. Auch die Titelbilder der Gruselkrimis waren genial - und sorgten dafür, dass man die Romane kaufte. Ich war lange, lange eit ein Fan von Larry Brent und seinen Kollegen, aber weil halt eben immer alles auf Mad Scientists und irgendwann auch auf SciFi rauslief, hat mich das dann irgendwann ermüdet - und ich hab mich vom "Gespenster-Krimi" abwerben lassen, der "richtigen" Grusel zu bieten hatte. Dennoch - heute noch einen Larry Brent Roman in die Hand zu nehmen, den man damals atemlos verschlungen hat, ist schon ein tolles Erlebnis. Der Lonewolf Pete 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.06.09 12:10. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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