Meine Weihnachtserinnerungen sind zweigeteilt. Bis Weihnachten 98 haben wir immer bei meiner Oma väterlicherseits im Saarland gefeiert. Das war immer ein sehr traditionelles, katholisches Fest, mit Krippe, Kirche und einem Baum, der erst am 23. aufgestellt und geschmückt wurde. Meine Oma hatte ein sehr großes Haus und wenn irgendwann die Wohnzimmertür verschlossen war, weil der Weihnachtsmann bzw. das Christkind kamen (da waren sich meine Eltern nicht einig), dann war das sehr spannend für uns Kinder.
Bei meiner Oma war Weihnachten immer sehr sehr festlich und gemütlich. Nach ihrem Tod 99 haben wir meist zuhause, ein, zwei mal vielleicht bei meiner anderen Oma im Rheinland gefeiert. Meine Mutter ist elidier ein eher ungemütlicher Mensch, einen Weihnachtsbaum gab es nur ein mal, dann wurde dieser abgeschafft, da er zu viele Nadeln verliere und angeblich eh von niemandem beachtet würde. Meine Mutter bringt auch so Aktionen, alle vier Kerzen am Adventsktanz schon Mitte November anzuzünden, weil es ja so doof aussähe, wenn die Kerzen unterschiedlich doll abbrennen. Dieses Jahr hat sie Mitte Dezember auch alle Türchen des Adventskalenders geöffnet, den wir Kinder ihr geschenkt haben, da sie das Warten so doof findet. Daher haben meine Schwester undicht vor einigen Jahren das Kochen an Heilig Abend an uns gerissen, damit das Essen wieder etwas festlicher ausfällt. Nach fünf Jahren harter Überredungsarbeit gibt es dieses Jahr auch endlich wieder einen Baum. Der wird zwar ganz furchtbar aussehen, wenn meine Mutter ihn schmückt, aber es ist zumindest ein Anfang ;)