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Re: Was sind eure Lieblings-Kirchenlieder?
Jetzt habe ich diesen ellenlangen Text doch noch gelesen *g*
Ich gebe zu, dass ich zu den Menschen gehöre, die in erster Linie auf die MELODIEN achten. Wenn mir die Melodie eines Liedes absolut nicht gefällt, dann ist der Text für mich zweitrangig - dann höre ich das Lied kein zweites Mal an. Wenn mir der Text gefällt, muss mir die Melodie nicht 100 % gefallen, aber sie sollte mir zumindest einigermaßen zusagen. Wenn ich eine Melodie absolut wunderschön finde, dann ist mir der Text eigentlich so gut wie egal. Texte, die ich absolut ablehne, haben in der Regel auch keine für mich schöne Melodie (z. B. Lieder radikaler Liedermacher). So ist es dann auch bei den Kirchenliedern. Bei "Geh aus mein Herz" schwärme ich für Text und Melodie. Aus diesem Grund ist dieses Lied auch seit Jahren mein liebstes Kirchenlied. Ähnlich verhält es sich mit den Klassikern des Familiengottesdienstes, welche für mich "Komm, sag es allen weiter", "Ins Wasser fällt ein Stein", "Kleines Senfkorn Hoffnung" und "Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer" sind. Sie wurden in meiner Kindheit und Jugend häufig im Familiengottesdienst gesungen. Wunderschöne Texte, zauberhafte Melodie. Gehören ebenfalls zu meinen Lieblingsliedern. Würde ich häufiger hören, wenn ich Familiengottesdienste besuchen würde, aber mir sind die Kirchen bei solchen besonderen Gottesdiensten immer zu voll ;-) Anders ist es dann bei den alten Kirchenliedern, denen man den Staub der Jahrzehnte deutlich anhört. "Nun lob mein Seel den Herren" - ein Lied, das ich sehr mag - der Melodie wegen. Der Text? Nun ja. Für heutige Ohren ein bisschen sehr "antiquiert". Ich mag alte Sprache grds. sehr gerne, aber da sind mir manche Zeilen doch zu alt und vergilbt. Ich höre es mir trotzdem gerne an ;-) Und natürlich nicht zu vergessen "Von guten Mächten". Text UND Melodie. Obwohl ich es auch mit Beerdigungen verbinde, ist das - zum Glück - für mich nicht die einzige Assoziation. Das Lied mag ich, weil der Ich-Erzähler ein warmherziger, gütiger Gott ist und eben nicht dieser Gott, vor dem sich, besonders in früheren Zeiten, viele Menschen "gefürchtet" haben. Ich bin gläubig, aber ich bin kein bisschen "gottes-fürchtig" und kann die Kritik vieler Menschen an kirchlichen Institutionen sehr gut nachvollziehen. In dem Moment, in denen den Menschen etwas eingeredet wird, ihnen eingetrichtert wird, dass es für sie besser sei, gläubig zu sein, werden sie von der Kirche, oder wem auch immer, ausgenutzt. Glaube muss rein freiwillig sein. In meinem tagtäglichen Handeln, spielt Gott keine sehr große Rolle. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch seine Entscheidungen bewusst treffen muss und nicht darauf hoffen darf, dass ihn ein Gott in die richtige Bahnen lenkt. Mir hilft der Glaube hauptsächlich dann, wenn ich über den Tod nachdenke und dann froh bin, dass ich an ein Weiterleben nach dem Tod glaube. Es würde mich verrückt machen, wenn mir plötzlich von allen Seiten eingeredet werden würde "Danach kommt nichts mehr, danach ist alles schwarz und leer". Zwar belastet mich in unserer "endlichen Zeit" der Gedanke an die Unendlichkeit, aber schlimmer wäre es, wenn ich diesen ganzen Glauben komplett verlieren würde. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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