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Re: Raucher-Bashing Deutschland 2.0
Leo schrieb:
------------------------------------------------------- > Arme Raucher. Dabei sind's alles so nette, > gesellige Menschen. Nur der Nichtraucher, der auch > gern in einer Kneipe sitzen möchte und sich > deshalb auf (künftig) geltendes Recht beruft, ist > natürlich sexuell unbefriedigt und zudem ein > Arschloch (schreib's doch aus, wenn Du' schon > meinst). Da hast du aber nicht richtig gelesen, Leo. Was ich ansprach, war die künftig bestehende Möglichkeit, dass der Denunziation Tür und Tor geöffnet wird. Und das aus einem m.E. relativ nichtigen Anlass ... nämlich nicht etwa, dass jemand einen Molotow-Cocktail zünden und die ganze Kneipe in die Luft sprengen will, sondern weil ein Gast nach ein paar Halben vielleicht Lust hat, eine Zigarette zu rauchen und im Winter nicht raus vor die Tür möchte. Wer sowas dann spontan anzeigt (eventuelle Konsequenzen für den Wirt ... s.o.) , mit dem kann m.E. irgendwas nicht stimmen. Sei es nun sexuell, politisch oder sonstwie. ;-) Darüber mag ich mir selbst in einem fiktiven Beispiel kein Urteil erlauben. > > Und das Ganze nur, weil die überwiegende > Mehrheit > > der Stimmberechtigten (nämlich 62 %) die Sache > > wohl nicht ernst genommen und den sonnigen Tag > > lieber im Biergarten verbracht hat, als > > abzustimmen. > > Diese 62 % waren dann offenbar ausschließlich > Raucher, und die Nichtraucher, dieses sonnenscheue > und biergartenverweigernde Gesindel, hatte nichts > besseres zu tun, als zur Abstimmung zu laufen. Auch wenn du es satirisch formulierst ... so in etwa stelle ich mir tatsächlich vor, was am Sonntag in Bayern abgelaufen sein könnte. Vor allem, seitdem ich die Beiträge hier gelesen habe. Ich bitte dich: Wenn sich schon über Zigarettenkippen aufgeregt wird, die auf dem Weg liegen, als wär's ein halber Weltuntergang ... Nö, ich bleibe dabei: Die Liga der passionierten Nichtraucher waren natürlich hochmotiviert, sich an einer Abstimmung zu beteiligen, die aus ihren Reihen initiiert wurde. Die meisten Raucher haben das hingegen wahscheinlich eher locker genommen. Wozu sich an einem sonnigen Sonntag in irgendeine Wahlkabine zwängen. Tja ... jetzt haben sie den Salat. > > So genügten im Endeffekt rund 22% > > aller Stimmberechtigten, um einem Großteil der > > bayrischen Bevölkerung ihre Freiheitsrechte zu > > beschneiden. > > Ein "Großteil" (nach Deiner Definition offenbar > die Mehrheit der Bayern) wird also in seinem > Persönlichkeitsrecht beschnitten, auch dort > ungehindert rauchen zu dürfen, wo die Minderheit > (die Nichtraucher-Spaßbremsen) frecherweise > annimmt, ebenfalls so was wie ein Recht zu haben > – nämlich das, nicht den Qualm anderer einatmen > zu müssen. Das ist wirklich eine > Unverschämtheit. Denn merke: Wenn Raucher > Nichtraucher zwingen, Rauch zu atmen, ist das ein > Persönlichkeitsrecht. Wenn Nichtraucher Raucher > zwingen, die Atemluft sauber zu lassen, ist das > Unterdrückung. Also, ich persönlich zwinge ganz gewiss niemanden, meinen Qualm einzuatmen. :-)))) Eher ziehe ich mich für immer in mein stilles Kämmerlein zurück und rauche dort ganz allein vor mich hin, bis an mein Lebensende. Die das Fass aufgemacht haben, waren hingegen nicht die Raucher, sondern die Nichtraucher. Das musst du zugeben. GEZWUNGEN (und zwar mit aller staatlichen Gewalt) werden künftig hingegen so einige Leute. Der Nichtraucher-Initiative sei Dank! Auf dass das Klima in diesem unserem Land noch freundlicher werde. > > > Aber mehr noch: Jetzt wird ja wohl überlegt, > ob > > diese Sch*** auch noch bundesweit durchgesetzt > > werden kann. > > Als ich das hörte, fand ich auch, dass die > gegenwärtigen Gesetze eigentlich reichen. Nach > Deinem Statement hier bin ich mir da nicht mehr > sicher. Den Satz musst du mir bitte erklären. > > Für alle, die das Prinzip noch nicht > verstanden > > haben: > > Das betrifft ncht nur die Raucher oder die > > Kneipenwirte. > > Es geht grundsätzlich um die Frage: > > Was darf ich in der Öffentlichkeit tun und was > > nicht. > > Doch: Ich habe das Prinzip begriffen: Ich darf in > der Öffentlichkeit nichts tun, was die Gesundheit > oder das Wohlbefinden anderer beeinträchtigt: > Jeden Abend auf meinem Balkon grillen, nachts mit > voll aufgedrehten Lautsprechern Musik hören, > jemandem den Inhalt eines Salzstreuers ins Essen > schütten, durch Pfützen brettern und anderen so > die Klamotten versauen ... all das hat ähnliche > Effekte wie der Rauch in einer Gaststätte auf > Nichtraucher (Augenbrennen, Kopfschmerzen, > Geschmack des Essens verdorben, Sachen müssen > gewaschen werden) und ist von den meisten Menschen > unerwünscht. Also bitte ... jetzt schießt du ja wohl übers Ziel hinaus, oder? > > Vielleicht würde sich sogar eine Klage beim > > Bundesverfassungsgericht lohnen. > > *lach* Hübsche Idee. Wogegen willst Du klagen? > Gegen das bayerische Volk, weil es falsch > abgestimmt hat? Natürlich nicht. Aber das Landesgesetz, das demnächst aus dem Ergebnis dieses Volksentscheids erwachsen wird, lässt sich durchaus kritisch unter die Lupe nehmen und auf seine Rechtsstaatlichkeit hin abklopfen. Dass jedermann zu diesem Zweck als letzte Instanz das Bundesverfassungsgericht anrufen kann ... auch das gehört glücklicherwei8se zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. > > Die Mehrheit hat in Bayern entschieden. Die > anderen waren entweder an der Thematik > uninteressiert oder zu blöd, ihre Interessen zu > vertreten. Pech: Nun haben sich eben die sexuell > unbefriedigten Arschlöcher durchgesetzt. Das einzige, was die Initiatoren dieses Volksentscheids letztlich erreicht haben, ist, das Volk erneut in Raucher und Nichtraucher zu spalten und beide Parteien gegeneinander aufzuhetzen. Und das mitten im WM-Sommer. Das ist schon ne Leistung. Herzlichen Glückwunsch! In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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