|
Re: flatratebordelle verbieten
Nun ja - der Slogan ist eben - wie bei allen Flatrate - Leistungen - vielleicht in diesem Fall etwas ungeschickt gewählt, aber eben NUR ein Werbeslogan.
Nehmen wir mal das Chinarestaurant um die Ecke - "All you can eat" für 7,95. Ja, klar. Die hätten natürlich auch hinschreiben können: "Essen Sie, bis Sie platzen!" oder "Essen Sie, bis Sie keine Luft mehr bekommen" oder "Essen Sie, bis es Ihnen bei den Ohren rauskommt" - aber das würde natürlich die Gemüter erregen. Wie kann jemand solche Slogans für seine Gäste erfinden und sie zur Dauerfressorgie ermutigen? Der Effekt von "All you can eat" (auf gut Deutsch) ist aber lediglich, dass der Gast das Lokal betritt, im Hinterkopf die viel versprechende Aussicht, sich für wenig Geld mal so richtig die Wampe vollhauen zu können. Aber weit gefehlt - mehr als zwei gehäufte Teller kriegen die wenigsten runter. Das ganze ist zwar sehr verlockend, aber der Wirt weiß ganz genau, dass er kein finanzielles Risiko eingeht - denn erstens muss der gast schon sehr ausgehungert sein, um gerade wegen des Angebots mehr als sonst zu essen und zweitens haben die meisten Gäste ohnehin wegen ihrer begrenzten Mittagspause nur Zeit für einen Teller. Eine geschickte Methode also, um Gäste anzulocken und ein mehr als kalkulierbares Risiko. Zurück zum Bordell. "All you can..." mit allen anwesenden Damen für 70 EUR (?). Klar ist der Slogan frauenverachtend, aber ein einfaches "Poppen, so oft man kann" war offenbar nicht verlockend genug - und zudem abschreckend. Denn mal ehrlich - genauso wenig wie ein gast beim Chinesen nur wegen des All you can eat - Angebots plötzlich fünf, sechs Teller voll in sich reinstopfen kann, genausowenig kann er bei einem Besuch des Flatrate-Clubs mehr als zweimal seinen Trieb befriedigen. Okay, so mancher sehr potente Herr wird vielleicht dreimal im Verlaufe des tages können, aber dann muss er wohl mittags gleich antanzen und bis in die Morgenstunden bleiben. Das sind Männer, keine V...Maschinen, und deshalb ist auch hier das Risiko für die Damen, ein und demselben Mann reihum ihren Service bieten zu müssen, sehr kalkulierbar und eher gering. Was soll also die ganze Aufrege wegen des Slogans? Irgendwie muss man die Jungs ja rankriegen - und letztlich wurden ja nur die bloßen Fakten im Slogan verarbeitet. Dass der Schuss nach hinten losgegangen ist, damit konnte man nicht rechnen. Wie war das noch bei Loriot und dem - zugegebenermaßen ironisch gemeinten - Slogan des Staubsaugervertreters? "Es saugt und bläst der... wie Mutti es nicht besser kann" oder so. Ja, wenn DAS nicht auch frauenfeindlich ist, weiß ich nicht *grins*. Will sagen - Man kann in allem etwas frauenfeindliches oder sexistisches sehen. "Mann ist der dick, Mann..." zum beispiel spielt ja auch nicht gerade auf die regionen oberhalb der männlichen Gürtellinie an, und der Schaum im lüstern geöffneten Munde eines jungen Mädchens, die nur mühsam diesen Spruch ablässt, spricht eigentlich Bände. Aber es regt sich niemand auf, im Gegenteil. Duplo, die vermutlich längste Praline der Welt, wurde rasch zum Phallussymbol degradiert, und wenn mich eine Stimme fragt, ob ich am Morgen auch so steif bin, komm ich garantiert nicht sofort drauf, dass man mir ein Mittel gegen Morgensteife andrehen will... Man kann in allem etwas Schlechtes sehen. Auch in Werbeslogans. Und Frauen schauen da wahrscheinlich genau hin. Ach ja - eine Werbung dürfte den Frauen ganz besonders gefallen: "Dutzende Männer träumen nur von einem - nachts nicht mehr müssen müssen..." Und endlich haben die vorgetäuschten Kopfschmerzen der Partnerin ihre Berechtigung und führen deshalb keineswegs zu einer Übersenisbilisierung für Werbeslogans - jedenfalls nicht in diesem Fall... Der Lonewolf Pete In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|