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Re: Schul-Rundfunk
kleinbibo schrieb:
------------------------------------------------------- > Spoonman schrieb: > -------------------------------------------------- > ----- > > Stattdessen hat sie für den Matheunterricht > > Textaufgaben aus einem Buch aus der Nazi-Zeit > > kopiert... > > Phantastisch, kann man das nicht verfilmen? Und > worum ging es, irgendwelches Kriegsgerät? Ich erinnere mich noch relativ genau an eine Aufgabe: 1937 kamen soundsoviele Volksdeutsche heim ins Reich, 1938 waren es soundsoviele. Dazu kam noch eine weitere Aufgabe mit ähnlichem Vokabular. Das ist unserer Lehrerin wohl erst aufgefallen, als sie die Kopien schon verteilt hatte (mit Matrize hergestellt, erinnert sich noch jemand an den wunderbaren Duft dieser Kopien?). Der Fauxpas war ihr sichtlich peinlich, und sie hat uns erklärt, dass wir diese beiden Aufgaben durchstreichen sollen und nicht bearbeiten müssen. Ansonsten ist die Lehrerin nicht durch einschlägiges Gedankengut aufgefallen, aber man merkte schon, dass sie in einer anderen Zeit sozialisiert worden war. Einerseits war sie umgänglich und bei den meisten Kindern und Eltern beliebt, aber andererseits konnte sie auch sehr streng sein. Sie warf schon mal mit dem Schlüsselbund, wenn jemand nicht aufpasste, und wer was ausgefressen hatte, musste nach vorne kommen und sich ein paar Schläge mit dem Lineal auf die Finger abholen. > > In der 5./6. Klasse (in Niedersachsen war das > > damals die Orientierungsstufe) > > Wie Orientierungsstufe? Ist das so etwas wie die > Kooperative Schule in NRW, die mit der Stop > Koop-Aktion verhindert wurde: Es war eine landesweit einheitliche Schulform für die 5. und 6. Klasse, der Übergang ins dreigliedrige Schulsystem fand also erst mit Beginn der 7. Klasse statt. Das galt von 1972 bis 2004. In Hessen war es wohl ähnlich, da hieß das Ganze Förderstufe. [de.wikipedia.org] In Englisch und Mathe gab es bei uns ab dem 2. Halbjahr der 5. Klasse ein Kurssystem. Je nach Leistungsstärke wurde man zunächst in einen A- und B-Kurs eingeteilt, in Klasse 6 waren es dann sogar vier verschiedene Leistungsstufen. Englisch wurde dann in den stärkeren Kursen mit dem Gymnasial-Lehrbuch unterrichtet, in den schwächeren Kursen mit dem Hauptschul-Lehrbuch. Alle anderen Fächer wurden ganz normal im Klassenverband unterrichtet. Ich fand diese Lösung eigentlich ganz sinnvoll. Wenn die Entscheidung für Gymnasium, Realschule oder Hauptschule schon in der 4. Klasse fällt, finde ich das ziemlich krass. Andererseits bräuchte man dafür natürlich nicht unbedingt eine eigene Schulform, sondern man könnte die Grundschule (inklusive Kursunterricht in einzelnen Fächern) einfach bis zur 6. Klasse ausdehnen. In unserer Kleinstadt gab es drei oder vier Grundschulen, aus denen dann alle Schüler in eine einzige Orientierungsstufe kamen. Ich glaube, die war neun- oder elfzügig. Das war schon eine ziemliche Umstellung. Man konnte aber am Ende der 4. Klasse Wünsche äußern, damit man mit seinen besten Freunden in eine Klasse kam. > Da kann ich mich jetzt nur noch ganz vage > erinnern, dass mal ein Tonbandgerät im > Französisch-Unterricht vorkam. Filme haben wir da > aber nie geguckt, wir sind nur gelegentlich mal > ins Sprachlabor gegangen. Stimmt, im Sprachlabor waren wir mit unserem Englisch-Lehrer auch einige Male. Ich weiß noch, dass manche Mitschüler einen ziemlichen Horror davor hatten, weil sie entweder Probleme mit der Technik oder mit der Aussprache oder mit dem Hörverständnis hatten.
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