Ehrlich gesagt bin ich sämtlichen Göttern des Serien-Olymp unendlich dankbar, dass sich amerikanische Serienfans einen Dreck um irgendwelche Rechtsanwälte scheren können, die sich hierzulande wie Aasgeier auf jene bösen Menschen stürzen, die sich gerade mal ein Lied oder irgeneine alte TV-Serie runterladen und alle Sammler in Angst und Schrecken versetzen. Denn offenbar sieht man als TV-Sender in den USA das, was in Sammlerkreisen an uralten Serien so kursiert, nicht allzu eng und streng.

Und so brachte der Weihnachtsmann dem Lonewolf Pete die ersten zwei Staffeln einer TV-Serie, die er zuletzt im Jahre 1969/71 sah - "Unser trautes Heim" (im original: Please don't eat the Daisies) heißt die amerikanische Familien-Sitcom aus den Sechzigern, die mich damals wie heute begeisterte. Ja, es gibt auch ein paar Comedies, über die ich zumindest schmunzeln kann, und "Unser trautes Heim" gehäört seit langem dazu. Erzählt wird - wie im gleichnamigen Spielfilm mit Doris Day und David Niven auch - die Gturbulente Alltagsgeschichte der Familie Nash. Nun sind die Nashs nicht gerade mit dem amerikanischen Otto Normalverbraucher zu vergleichen - leben sie doch in einem Haus, das wie ein altes Landschloss aussieht (und auch genauso baufällig ist). Papa Jim ist Uni-Prof, Mama Joan ist Schriftstellerin, und die Handvoll Söhne sind mit einem unerschöpflichen Vorrat an dummen Einfällen und Streichen gesegnet. Dazu gibt es noch einen Zottelhund, der hinten genauso wuschelig aussieht wie vorne und den Eltern natürlich das Leben schwer macht, weil er sich solidarisch mit den kleinen Rabauken erklärt. Was aber das wirklich größte problem in dieser Familie ist, heißt Joan und hat, außer ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, so gar keine Lust zum Arbeiten und zur hausarbeit ein absolut feindseliges verhältnis. Dass sie dann aber auch noch sehr attraktiv ist und diverse Verehrer anzieht und auch noch in ihren Zeitschriftenartikeln die rechte der Frauen verfechtet und ihren mann gar nicht gut wegkommen lässt, sorgt ebenfalls für unfreiwillige Komik.

Alles in allem also eine Serie, die bestens funktioniert, weil Kinder und Tiere in solchen Serien ("Lieber Onkel Bill", "Der geist und Mrs. Muir") immer für gute Situationskomik und Charme sorgen und weil die Jokes sehr dezent platziert sind. Es gibt keine aufdringlichen und flachen Witze, sondern wohl durchdachte Witzchen an den richtigen Stellen, die vor allem aber auch durch das Spiel der Darsteller gewinnen. Allen voran ist die Rolle der Joan Nash mit der amerikanischen Schauspielerin Pat Crowley exzellent besetzt - Pat Crowley konnte ihr komödiantisches Können bereits in zahlreichen Hauptrollen in der Serie "Maverick" unter Beweis stellen. Insgesamt wurden 58 halbstündige Episoden produziert, von denen rund die Hälfte in Deutschland gezeigt wurden.

Nach "Unser trautes heim" hab ich schon ewig lange gesucht und bin froh, zwei Staffeln der Serie - wenn auch in etwas minderer Bildqualität, aber dennoch anschaubar - mein Eigen zu nennen.

Als kleinen Bonus legte der Weihnachtsmann noch die komplette Serie "Zorro" aus dem Jahre 1958 in der colorierten fassung bei. Zwar sind auch dieses TV-Aufnahmen, aber in sehr guter Qualität - und mit Guy Williams als Zorro. Nach Tyrone Power ist Williams für mich der beste Darsteller des maskierten Rächers. Die Serie war ursprünglich in schwarzweiß gedreht worden, wurde aber nachträglich für eine Ausstrahlung in den 90er Jahren coloriert (in der colorierten fassung liefen 78 von 82 Teilen auf RTL II). Das schöne Titellied und die brillianten Action-Sequenzen machen diese Zorro-Serie zu einem besonderen Highlight unter den klassischen Westernserien.

Somit wurde ich also reichlich "beschenkt" - der einsame Wolf kann durchaus zufrieden sein, und das alte Jahr sehr angenehm beschließen. Mal sehen, welche "Überraschungen" 2010 für mich bereit hält.

Der Lonewolf Pete