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Re: Alec Baldwin löst an Filmset tödlichen Unfall aus
Sir Hilary 2.0 schrieb:
------------------------------------------------------- > Du beantwortest die Frage ja schon selbst: > Platzpatronen sind von echten leicht zu > unterscheiden. Er hätte also nur einen Blick auf > die Munition zu werfen brauchen. Aber ich > verurteile ihn jetzt weder moralisch, geschweige > juristisch. Ich schrieb ja nur, wie ich es getan > hätte als jemand, der über viele Jahre im Umgang > mit Waffen sensibilisiert wurde. Das ist so nicht ganz richtig, Platzpatronen sind leicht zu unterscheiden, selbst wenn sie sich farblich nicht unterscheiden sollten, da sie kein Projektil haben. Für die betreffende Szene sollte der Revolver aber nicht mit Platzpatronen, sondern mit Dummies geladen werden, die sich optisch nicht von scharfer Munition unterscheiden, da die Kugeln in der Trommel sichtbar sind und man eine Nahaufnahme des Revolvers filmen wollte. Da Dummies drin sein sollten wurde auch "cold gun" gerufen, eine mit Platzpatronen geladene Waffe ist eine "hot gun", da sie ja immer noch gefährlich ist. Heißt für Baldwin, beim Blick auf die Trommel sah er was er für Dummies hielt und hatte keine Möglichkeit diese optisch von scharfer Munition zu unterscheiden. Darüberhinaus wissen wir von Aussagen der Waffenmeisterin selbst, das sie Baldwin explizit angewiesen hat die Waffen am Set nicht selbst zu kontrollieren, das sei ihre Aufgabe und in den generellen Anweisungen der Gewerkschaft zum Umgang mit Waffen steht das Schauspieler eine Kontrolle der Waffe vor ihren Augen verlangen können, dies aber nicht müssen. Das Schauspieler Waffen nicht im Alleingang kontrollieren ergibt auch Sinn, denn wie soll der Waffenmeister noch wissen ob Waffen hot oder cold sind, wenn jeder Schauspieler die Trommel öffnet oder das Magazin rausnimmt, die Munition begutachtet (sofern welche drin ist) und die Waffe dann neu lädt? Auch generelle Sicherheitsvorschriften wie Waffen NIE auf Personen zu richten, wenn man nicht vorhat sie tatsächlich zu erschießen, oder NIE den Finger am Abzug zu haben, wenn man nicht vorhat abzudrücken treffen an einem Filmset nur eingeschränkt zu. Denn dort gibt es z.B. Nahaufnahmen mit Finger am Abzug ohne das beabsichtigt war in dem Moment abzudrücken und es werden Waffen auf andere Menschen gerichtet ohne jede Absicht diese zu verletzen oder zu töten. Als der Unfall passierte hat Baldwin die Waffe auf die Kamera gerichtet und den Hahn gespannt, das war aber eine Anweisung von Regisseur Joel Souza und Kamerafrau Halyna Hutchins, die die Einstellungen für die geplante Nahaufnahme kontrollieren wollten. Auch die beiden, die dadurch in der Schusslinie standen und letztendlich getroffen wurden gingen nach der "cold gun" Ansage davon aus, das alles sicher ist. An welcher Stelle hat Baldwin also einen Fehler gemacht? Er hat sich an Vorschriften gehalten und Anweisungen befolgt. Das sich überhaupt scharfe Munition am Set befand ist nicht seine Schuld, das die Waffemeisterin die Waffe das letzte mal an Vortag kontrolliert hat und sich dachte "passt schon", als sie für die Probe aus dem Safe geholt wurde ist ebenfalls nicht seine Schuld. Wenn man argumentiert er hätte die Waffe kontrollieren sollen wird ihm eigentlich vorgeworfen das er ihm gemachte Vorschriften nicht verletzt hat, wo ist da die Logik? Das die Waffenmeisterin angeklagt wird ist klar, sie ist eindeutig verantwortlich, aber Baldwin? Interessanterweise wird der Regieassistent, der Baldwin die Waffe übergeben hat und derjenige war, der sie ohne Kontrolle öffentlich als "cold" deklariert hat aber nicht angeklagt, der hat einen Deal für eine kurze Bewährungsstrafe bekommen. Völlig unverständlich. Auch das Baldwin Produzent war spielt keine wirkliche Rolle, angeklagt wird er als die person, die die Waffe in der Hand hielt, nicht als Produzent. Diese Rolle wurde zwar erwähnt, aber da es noch mindestens 5 andere Produzenten gibt, von denen keiner angeklagt wird, ist das unlogisch. Auch weil Baldwin ein Creative producer war und Einfluss auf Drehbuch ind vermutlich casting hatte. Eine andere Produzentin war am Tag des Unfalls als "line producer" auf dem call sheet gelistet und line producer sind diejenigen die am Set tatsächlich verantwortlich sind. Nicht jeder Produzent ist gleichermaßen für alles verantwortlich und wenn doch, dann müsste man sie auch alle anklagen. Die Klage gegen Baldwin ist höchstwahrscheinlich politisch motiviert. Die ernannte "Special prosecutor" (keine Ahnung wie man das übersetzt) ist Andrea Reeb, eine republikanische Politikerin, die jetzt auch Abgeordnete im Parlament von New Mexico ist und gerade durch diverse Fox News Sendungen tingelt, das ist schon sehr fragwürdig. Neutral ist jedenfalls was anderes. Auch die Entscheidungen der Staatsanwältin sind fragwürdig. Baldwin wird angeklagt, aber nicht der Regieassistent, der hm die Waffe gab und sie falsch deklarierte, auch nicht die Produzentin, die im Gegensatz zu Baldwin tatsächlich for das Set verantwortlich war. Und was ist mit dem Regisseur? Er hat sich ebenfalls ohne eigene Kontrolle auf die "cold gun" Aussage verlassen und Baldwin angewiesen auf die Kamera zu zielen. Und Regisseur ist er für sehr viel verantwortlich, hier aber nicht? Das alles wirkt auf mich als wolle sich die Staatsanwältin profilieren, in dem sie einen Promi anklagt. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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