Nachdenker schrieb:
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> Bei einigen Beiträgen hätte meine
> Deutschlehrerin wohl einfach darunter geschrieben
> Thema verfehlt.
>
> Es geht doch nicht um einen Jugendlichen der
> Liebeskummer hat oder das jemand vielleicht seine
> Arbeit verloren hat und nun völlig kopflos ist
> und keinen Ausweg mehr sieht.
> Natürlich würde ich in so einem Fall einen
> Selbstmord nicht unterstützen oder befürworten.
> Da es sich in diesen Fällen immer um
> Kurzschlussreaktionen handelt. Die wenn es dann
> noch möglich ist hinterher bitter bereut werden.
>
> Nein hier ging es doch um die Frage ob man
> persönlich damit klar kommen würde , sorry
> klingt jetzt vielleicht hart , immer mehr zu
> verblöden.
> Wer sich mit Alzheimer auseinander setzt , weiß
> wie diese Krankheit im Endstadium aussieht.
> Der weiß auch wie das psychisch und physisch an
> die Substans der Angehörigen geht.
>
> Machen wir uns doch nichts vor. Die Pflege sofern
> sie zu Hause erfolgt wird doch überwiegend von
> den Frauen ausgeführt. Die Männer sind arbeiten
> und bekommen nicht so viel mit. Die Kinder gehen
> ihrer Wege. Eine großartige Unterstützung vom
> Staat gibt es nicht.
>
> Familienverbände werden bedingt durch die
> Lebensumstände ( Arbeit) auch immer weniger. Wer
> will seine Kinder schon zum Sozialfall machen um
> gepflegt zu werden ?
>
> Nicht jeder kann in ein gutes Pflegeheim /
> Wohngruppe ziehen. Da braucht es schon einen gut
> gefüllten Geldbeutel und wer hat den schon ?
>
> Am Ende sollte jeder für sich entscheiden können
> was er möchte.
>
> Nachdenker
Ganz ehrlich: mich würde ein Angehöriger, der sich umbringt, um mich nicht zu belasten, viel mehr belasten. Stell dir mal vor, ein naher Angehöriger erschießt sich und teilt dir in einem Abschiedsbrief mit, er habe dich durch seine Krankheit nicht belasten wollen. Ich würde damit niemals fertig.
Ich habe durchaus Verständnis dafür, wenn niemand mit einer ausweglosen, unheilbaren Krankheit leben möchte. Belastung der Angehörigen ist für mich aber kein Grund. Die können auch krank werden. Sollen wir uns alle umbringen, wenn wir alt und krank werden? Und das kommt schneller, als wir heute denken.
Insofern kann ich die Argumentation des Sirs schon nachvollziehen. Ich habe tiefstes Mitleid mit schwer kranken Menschen oder Leuten, die so depressiv sind, dass sie nicht mehr weiterleben wollen. Wenn diese die Entscheidung Freitod wählen, akzeptiere ich sie, auch wenn sie damit ihren Angehörigen und Freunden schweren Kummer verursachen. Die müssen nämlich mit dieser Entscheidung weiter leben. Aber die Entscheidung "Belastung für die Angehörigen" ist für mich kein Grund.