mag sein, nur hat auch jeder die Vepflichtung, einen Suizidgefährdeten von seinem Vorhaben abzubringen und ihm zu zeigen, dass ein Leben auch lebenswert ist, wenn bestimmte Dinge im Leben nicht so laufen, wie man es sich gerade wünscht oder wenn man finanzielle Verluste hatte oder an einer Krankheit leidet. Gerade bei jungen Menschen, die gar nicht wissen, was das leben noch für sie bereit hält und die sich aus erstem Liebeskummer töten ... da ist es nicht die Frage von Recht oder Unrecht sondern eine Frage der Vernunft.
Schliesslich steht nirgendwo, dass das Leben leicht und schmerzlos ist - nur, dass es schön ist ... aber daran muss man arbeiten. Ich habe mit meinen fast 60 Jahren und ständigen starken Schmerzen an manchen Tagen auch so blöde Gedanken, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe - dann war ich wieder bei einem guten Freund von mir, dem ich textlich zuarbeite - ein Wissenschaftler mit weltweiten Patenten mit einer starken Persönlichkeit - er leidet seit 14 Jahren an MS, seit 6 Jahren in einem Stadium, in dem er seine Arme und Beine nicht mehr bewegen kann und trotzdem jeden Tag 3 x seine Trainingseinheiten auf seiner wie er es nennt "Foltermaschine" macht - eine mit Motoren unterstütze Fitnessmaschine, auf die er gehoben werden muss - nicht einmal seine Nase kann er kratzen, wenn es juckt und für jeden Schluck zu Trinken sowie für alles andere braucht er Hilfe - oft erschrecke ich mich, wenn ich ihn sehe und er blau angelaufen ist, weil er mal wieder nicht genug Sauerstoff bekommt - und dieser Mann hat eine unglaubliche Lebensfreude und Energie und vor allem eine unglaubliche Disziplin .... geistreich und klug schafft er jeden Tag sein Arbeitspensum, ist informiert, ist ein liebevoller, aber strenger Vater .... jedes Mal, wenn ich von dort nach Hause komme, bin ich geläutert ... und frage mich, was ich eigentlich zu klagen habe ... man kann verdammt viel aushalten