Besonders schlimm muss die Erziehung mancher Familien in der NS-Zeit gewesen sein, denn ich habe mal vor ein paar Monaten von einer NS-Erziehungsfachfrau gelesen (Ehefrau irgendeines NS-Politikers), die Erziehungsratgeber geschrieben hat, in denen stand, dass man Kinder so wenig wie möglich trösten, aus dem Bettchen nehmen, liebkosen soll. Grund dafür - Spätere stramme Erwachsene, die dem Regime gut dienen konnten.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in dieser Zeit Kinder immer Wunschkinder waren - wenn ich mir überlege, dass Frauen ein Mutterkreuz winkte, wenn sie eine bestimmte Anzahl von Kindern "produzierten", dann finde ich das richtig schrecklich. Kinder nichts als produzierte Ware.


So eine typische "Vertreterin" dieser Zunft hatte ich vor einiger Zeit mal im Bus - ich saß vorne und habe der alten Frau meinen Platz angeboten. Ihre Antwort war - Bleiben Sie doch sitzen, das Kind kann doch aufstehen! Das Kind war ein etwa zehnjähriger Junge, der im Doppelplatz nebenan am Fenster saß, neben ihm eine etwa 18-jährige mit Smartphone. Der Junge hätte also nicht mal so ohne weiteres aufstehen können. Die Alte hat sich dann auf meinen angebotenen Platz gesetzt, ohne mehrfach "Warum kann das Kind nicht aufstehen" zu keifen, auch, als sie schon längst saß.

Tja, falls die alleine und einsam ist, dann ist sie es - im Gegensatz zu vielen anderen alten Menschen - mit Recht. Ich muss aber sagen, dass die meisten alten Leute, denen ich begegne, wirklich nett waren. Viele scheinen doch zu begreifen, dass Respekt auf Gegenseitigkeit beruhen muss ;-)