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Re: Heiligsprechung im 21. Jahrhundert
Isaak_Hunt schrieb:
------------------------------------------------------- > Hinter der Heiligsprechung steckt noch mehr, als > man denken mag. > > Die Vorwürfe, die zu ihrer Person im Raum stehen, > sind wohl belegbar. Sie werden nur gerade in den > Ländern, in denen die Katholische Kirche noch > einen gewissen gesellschaftlichen und politischen > Einfluss hat, schön unter den Teppich gekehrt. > > Tatsächlich haben wir es hier sehr wahrscheinlich > nicht nur mit einer tatsächlich amoralisch > handelnden, widersprüchlichen Person zu tun > sondern auch mit einem der größten PR-Coups und > Betrügereien des ausgehenden 20. und noch jungen > 21. Jahrhunderts. > > Die Kirche hat es geschafft, den Ordensnamen zum > Sinnbild für Selbstlosigkeit zu machen, obwohl an > der ganzen Geschichte einige Dinge faul sind. > > Die üblen Bedingungen in den Missionen wurden > hier bereits erwähnt. "Mutti ist die Beste", und > diese Mutter war offensichtlich der Auffassung, > dass die ihr anvertrauten Menschen möglichst viel > Schmerz erleiden sollten, damit sie Christus > näher kamen und zum christlichen Glauben > konvertierten. > > Trotz Millionenspenden kam nicht nur bei den > Ärmsten der Armen nichts an, um deren Leid zu > lindern, das Geld scheint auch eher für den > Ausbau der Missionierungstätigkeit benutzt worden > zu sein, wenn es nicht im Vatikan versackt ist. > Dafür ist "Mutter" wohl auch "unheilige > Allianzen" mit den Duvaliers in Haiti eingegangen, > um ordentlich Spenden einzusammeln, wie auch mit > irgendwelchen zwielichtigen Geschäftemachern in > den USA, die damit ihr Geld verdienten, Leute um > ihre Altersversorgung zu bringen. > > Posthum ist vor einigen Jahren schon > Briefkorrespondenz Mutter Teresas aufgetaucht, in > der sie erwähnte, dass sie eine große > Glaubenskrise hatte, und trotzdem hatte sie es > wohl weiter vorgezogen, die Menschen leiden zu > lassen. > Es steht sogar der Vorwurf im Raum, dass > Sachspenden wie richtige Betten und Medikamente > auf ihre Order hin weiterverscherbelt wurden. > Braucht man ja schließlich nicht, wenn das Leid > der Leute an sich Zweck der ganzen Übung sein > soll. > > Damit haben wir es zu tun, und in der > englischsprachigen Welt füllt der "Fall Mutter > Teresa" Bücher, und ihm werden Dokumentationen > gewidmet. Prominente Beispiele: "The Missionary > Position: Mother Teresa in Theory and Practice" > von Christopher Hitchens, sowie die Doku "Hell's > Angel", unter Mitwirkung des Autors und dessen > Moderation - beides bereits in den 90ern > erschienen, als von Seligsprechung und > Heiligsprechung noch nicht die Rede war - Mutter > Teresa lebte schließlich noch. > > Hier halte den Zusammenhang für offensichtlich > genug, warum man es hier mit der Heiligsprechung > und Seligsprechung etwas eiliger hatte. Diese > gelungene PR darf man nicht abkühlen lassen, wie > auch bei Papst Johannes Paul II. nicht, der > allgemein als Aushängeschild der Kirche ungemein > populär war. > Umso schlimmer wiegt es eigentlich, dass die > Abgründe hinter der öffentlichen Fassade Mutter > Teresas so tief sind. > > Seligsprechungen und Heiligsprechungen unterliegen > dabei einem Verfahren der Kirche, bei dem nicht > weniger als der Nachweis eines Wunders verlangt > wird. > Bleibt die Frage, wie man ein "Wunder" > verifizieren soll, ist das schließlich nichts > anderes als ein Aushebeln oder Aussetzen der > physikalisch feststellbaren Welt. > Die Katholische Kirche hat damit offensichtlich > keine Probleme, die spuckt Seligsprechungen und > Heiligsprechungen fast schon "wie am Fließband" > aus - wider allem, was die Naturwissenschaften > feststellen können. > Wie man Wikipedia entnehmen kann, war es bei > Mutter Teresa wohl die posthume Krebsheilung einer > Inderin vor der Seligsprechung, wie auch die > Heilung des Hirntumors eines Brasilianers vor der > Heiligsprechung. > So werden Heilige gemacht, wenn man nicht gerade > gleich den Märtyrertod stirbt. > > Die Evangelischen Kirchen scheinen es mit den > Heiligen tatsächlich nicht so zu haben. Da ist > wohl verpönt, was im reformatorischen Ansatz an > sich begründet sein muss. Meines Wissens lehnte > auch Luther die Heiligenverehrung ab - der > nebenbei, angesichts des Lutherjahres, ein Thema > für sich sein müsste, weil er auch stark > idealisiert und beschönigt wird. > Zu Zeiten Luthers waren der Reliquienhandel, die > Wallfahrten, die Heiligenverehrung und die > Geschäftemacherei damit jedenfalls in völler > Blüte. Da kann es nicht verwundern, dass die > Evangelischen Kirchen mit lutherischem Ansatz eine > andere Sichtweise haben. > > Kuriosität am Rande: > Eine "heilige Vorhaut" Jesu als Reliquie war > zeitweise auch im Umlauf, bis sie 1983 gestohlen > wurde: > [www.welt.de] > le109513029/Das-Geheimnis-der-Vorhaut-Jesu-Christi > .html Ohne lange Texte schreiben zu müssen, kann man es auf eine ganz einfache Tatsache herunterbrechen : Es wurden udn werden ja immer Menschen heilig gesprochen. Und Menschen sind fehlbar ! Auch Mutter Teresa hat sicher vieles falsch gemacht . Nichts desto trotz hat sie auch viel gutes geleistet. Ich bin zu schlecht informiert, als das ich mir hier ein abschließendes Urteil erlaube. Aber man kann es auf diese einfache Formel schon herunterbrechen. Ich persönlich, obwohl gläubiger Christ und Katholik, nehme die Heiligsprechungen nicht so wichtig, wenn man bedenkt welche Mörder und Verbrecher im Mittelalter alles heilig gesprochen wurden. Zumindest kann man bei den Menschen die heute Heilig gesprochen werden, viel gutes finden. Aber wer weder Katholik ist, noch gläubig, dem kann das Thema auch eigentlich wurscht sein ;-) In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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