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Re: Tadesse Söhl
Wikki schrieb:
------------------------------------------------------- > Kennt ihr die Geschichte des äthiopischstämmigen > Adoptivkinds Tadesse Söhl? > [de.wikipedia.org] > > Ich glaube, mich macht kaum eine Geschichte > wütender als diese hier. Für mich ist sie ein > Paradebeispiel für die oft so gelobte frühere > "Zusammenhalt auf dem Lande". Alle haben sich > gern, aber sobald jemand dem Muster nicht > entspricht, wird das wahre Gesicht gezeigt. Ich > kann es manchmal kaum fassen, wie abgrundtief (und > grundlos) bösartig Menschen sein können (der > Dorffriseur bspw. ist das allerbeste Beispiel für > den oben genannten heuchlerischen Zusammenhalt). > > Bei so viel Grausamkeit (den Jungen nicht > frisieren zu wollen, weil er schwarz ist, zeugt > für mich von einem absolut widerwärtigen > Charakter) kann ich mir sogar vorstellen, dass > der Tod durchaus "gelegen" kam. > > Würde mich über eure Meinungen, Gedanken usw. > freuen (muss ja kein politischer Thread werden). Wie bitte? Die Behörden reissen ein vom Krieg traumatisiertes Geschwisterpaar auseinander und dann wird der Grund für den Selbstmord eines Jugendlichen beim Dorffriseur gesucht? Selbst wenn der wirklich ein solches Arschloch war, kann man doch daraus nicht ableiten, dass das ganze Dorf rassistisch ist. Als (ehemaliges) Landei kann ich bestätigen, dass auf dem Land keine Idylle herrscht. Und die Kinder können untereinander ziemlich fies sein, ohne dass sie gleich in Therapie gesteckt werden. Spontan würde ich aber behaupten, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln schneller integriert werden als in der Stadt. Ghettobildung geht nämlich gar nicht, weil man so nah beeinander ist. Was aber stimmt, ist, dass Leute vom Land sehr nachtragend sind und einander (und Zugezogenen) noch nach Jahrzehnten einst gemachte Fehler vorwerfen. Interessieren würde mich noch, wie gut eigentlich die Pflegeeltern und ihre sechs Kinder allgemein ins Dorfleben integriert waren. Einen Klassenkameraden nicht zum Spielen einzuladen muss noch lange nicht auf Rassismus zurückzuführen sein.
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