Leo schrieb:
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> Weihwein schrieb:
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> -----
> >Eindeutige Mehrheit: Ja, aber
> > das durfte man sich ja nicht erlauben. Na
> super!
>
>
> Interessante Aussage. Wieso durfte "man" das
> nicht? Das ist völliger Quatsch, mit Verlaub.
> Müttern wurde nur der Wiedereinstieg in den Beruf
> sehr leicht gemacht mit speziellen Arbeitszeiten,
> einem garantierten Kindergartenplatz, Betreuung
> nach der Schule, speziellen Haushaltstagen einmal
> im Monat etc.. Wer zu Hause bleiben wollte (und
> ein weiteres Einkommen in der Familie hatte),
> durfte das sehr wohl. Doch gerade die sehr jungen
> Mütter (und die waren in der DDR in der
> Überzahl) wollten das meist nicht, schon, weil
> manche noch gar nicht mit der Ausbildung fertig
> waren.
>
> Weihwein antwortet: Frag mich doch nicht, das haben die Mütter in dieser Sendung gesagt, nichts anderes habe ich hier geschrieben. Meine SchwieMu ist übrigens auch der Meinung und würde im Rückblick manches gern anders gemacht haben, sie kommt aus Sachsen-Anhalt, hat jung 3 Kinder bekommen und ist bald danach wieder voll arbeiten gegangen. Wenn ich meinen Mann und seine beiden Geschwister frage, wie sie dazu stehen, haben sie (als mittlerweile Erwachsene und selbst Väter) kein Problem damit zu sagen, dass es ihnen zwar in der Krippe nicht schlecht ging, aber eine Teilzeit arbeitende Mutter hätte ihnen auch gefallen, anstatt früh um 7 in die Kita und abends wieder abgeholt zu werden.


>
>
>
> Und was das "Nestwärme"-Gerede angeht: So wie Du
> findest, dass ich Heim-Mütter "verachte" (was ich
> nicht im mindesten tue), stößt mir sauer auf,
> dass Du mit Deinem Geschreibe jede Mutter, die
> nicht bis zur Einschulung ihres Kindes (oder am
> besten bis zu dessen Abitur) zu Hause bleibt, zur
> karrieresüchtigen lieblosen Rabenmutter
> erklärst. Oder wieso sonst soll keine von diesen
> anderen Müttern (von denen wir hier bestimmt auch
> einige haben) so viel von Nestwärme und
> glücklichen Kindern verstehen wie Du (wenn Du mir
> schon jegliche Qualifikation zu diesem Thema
> absprechen willst)?

Siehst du, genau das nervt bei dir: du behauptest, ich wäre fürs Zuhausebleiben bis zur Einschulung oder zum Abitur, dabei habe ich hier in diesem Thread noch geschrieben, dass der Kindergarten für jedes Kind absolut sinnvoll ist. Basta. Wenn du mal genau lesen würdest, würdest du merken, dass ich stets von Babys und Kleinkindern gesprochen habe und nichts von über 3jährigen.

Dass ich arbeitende Mütter für Rabenmütter halte schreibst du, nicht ich. Mich regt eben dieses Tempo auf, mit dem man sich vom Baby abnabelt, um wieder volle Lotte im Beruf lospreschen zu müssen. Warum kann man nicht sagen: Auch wenn mein beruflicher Aufstieg, Wiedereinstieg etwas länger dauert, ich bleibe, sofern es die Finanzen zulassen, ein paar Monate (und von MEHR war bei mir nie Rede!) länger die Bezugsperson für mein Baby. Dass eine Mutter arbeitet finde ich hervorragend, nur glaube ich nicht, dass es die Mutter in Depressionen stürzen würde, wenn sie ihr Ego mal nach hinten schiebt und für ein paar Monate ihre Fühler in Richtung Kinderaufzucht streckt. Sollte es einem das eigene Kind nicht SOVIEL bedeuten, dass man sich selbst wenigstens eine kurze Zeit lang mal nicht als wichtigste Person sieht?

> Ich finde das Betreuungsgeld ungerecht, weil es
> nur denen zugute kommt, die ohnehin frei
> entscheiden können (oder gar keine andere Wahl
> haben), ob und wie sie ihr Kind aufziehen.
> Alleinstehende oder Einkommensschwache werden
> weiterhin das Einkommen brauchen und werden jetzt
> auch noch dafür bestraft, dass ihnen die
> "Nestwärme" ihres Kindes nicht genug am Herzen
> liegt und sie einfach rücksichtslos Geld
> verdienen gehen. Hätten sie doch brav eine
> sichere Familie mit einem ordentlichen "Ernährer"
> gegründet und nicht einfach Kinder gekriegt,
> obwohl Papa am Nachwuchs uninteressiert oder ein
> arbeitsloser Loser war. Denn schließlich kann ein
> Kind nur wirklich glücklich sein, wenn Mutti zu
> Hause wartet. Wie man an Millionen verwahrloster
> Mäuse mit arbeitslosen Eltern oder nicht
> deutschsprachigen (und damit am Arbeitsmarkt nicht
> gefragten) Müttern sieht. Und die werden, dank
> weiterhin fehlender Kita-Stellen (weil das Geld ja
> für was anderes gebraucht wurde) auch in der
> Schule hinterherhinken und zuverlässig die
> nächste bildungsschwache Generation werden. Was
> nützen denen die 150 Euros im Monat, selbst wenn
> die Eltern dieses Geld ausschließlich in sie
> investieren?

Du siehst immer nur die arbeitslosen Eltern und Migrantenkinder. Dass es in diesem Land auch viele Eltern gibt, die sehr gerne bei ihrem Kind zu hause bleiben würden, sich das aber nicht leisten können hast du ja erkannt.
Warum also ist ein Betreuungsgeld nicht geeignet (sofern es hoch genug wäre bei Leuten, die zwar einen Arbeitsplatz haben, diesen aber freiwillig erst nach 2 oder 3 Jahren wiedersehen wollen würden) diesen Familien das Kinderkriegen schmackhafter zu machen? Sie könnten beruhigt diese Auszeit nehmen, danach wieder beruflich einsteigen und ihr Kind in den Kindergarten schicken. Wie siehts heute aus? Genau solche Eltern MÜSSEN wieder arbeiten gehen, obwohl es ihnen mit dieser Entscheidung nicht gut geht und müssen dann auch noch ewig auf einen Kita-Platz warten (wenn sie überhaupt einen bekommen) und den dann auch noch sauteuer selber finanzieren.
Dass es solche Leute gibt, denen es sauer aufstösst, wenn sie bemeckert werden, weil sie nicht mehr Kinder fürs Land produzieren, obwohl sie schon gerne mehr Kinder hätten, aber der Spagat aus teurer Fremdbetreuung mit schlechtem Personalspiegel im Babyalter und miserablen Teilzeitstellen zu schlechter Bezahlung ihnen auf den Geist geht, kannst du evtl. nicht nachvollziehen.
In unserem Bekanntenkreis (rund um eine Uniklinik, vom Arzt, über die Krankenschwester bis zur Putzfrau) gibts genug davon, die gerne länger daheimgeblieben wären, aber wenn man für die Kinderbetreuung zuhause so gut wie nichts bekommt, wie soll man das schaffen? Diese Leute sind keine Assis oder Faulenzer, sie würden nur gerne die Anfangszeit mit ihrem Baby/Kleinkind lieber selber erleben, anstatt das in die Hände einer unterbezahlten und gestressten Erzieherin zu legen. Wenn es dann in dem Zusammenhang heißt "tja, man kann nicht alles haben, jeder muss arbeiten gehen", finde ich es halt bescheuert, dass man nicht die Wahl hat. Man muss möglichst bald wieder in den Job einsteigen, weil man es sich finanziell nicht erlauben kann, länger zuhause zu bleiben.

Und wie du richtig sagst: Solche, die es sich jetzt schon leisten können, die brauchen kein Betreuungsgeld. Diejenigen aber, die schlechter gestellt sind, aber einen festen Arbeitsplatz haben, aus dem sie sich gern länger ausklinken würden, würden sehr wohl davon profitieren.

Wie wär´s mit dem Vorschlag: Betreuungsgeld für diejenigen, die in einem festen Arbeitsverhältnis stehen, aber selbst entscheiden, wann sie dieses Arbeitsverhältnis wieder aufnehmen, ob nach 1 Jahr, 2 oder 3 Jahren, spätestens an Kindergarteneinstieg des Kindes müssten dann alle wieder ran. Und das Betreuungsgeld gäbe es hingegen gar nicht für die von dir angesprochenen Loser-Eltern oder Türkenmamis, die kein Deutsch sprechen, denn, da stimme ich zu, die haben´s nicht nötig vom Staat auch noch gepampert zu werden dafür, dass sie ihre Babys isoliert aufwachsen lassen. Wenn die von mir erstgenannten Eltern so auf ihren Kita-Platz verzichten, wären wieder mehr Plätze für die Eltern frei, die früher wieder mit dem Arbeiten anfangen WOLLEN und nicht müssen.
>
> Wir halten diese Kinder fein säuberlich weiter
> von Bildung und Sozialisierung fern und regen uns
> in zehn Jahren über Grundschüler auf, die noch
> nie ein Buch gelesen haben und ie deutsche Sprache
> nur rudimentär beherrschen.

Da sich das Betreuungsgeld auf die Zeit von 1. Geburtstag des Kindes bis zum 3. bezieht, betrifft es nur den Zeitraum für die Krippenbetreuung. Dass ein Kind auch im Kindergarten, den es mit 3 dann besucht, noch genug gebildet und sozialisiert wird, müssen wir ja wohl nicht diskutieren. Daher ist deine Argumentation nicht richtig, sofern du nur vom Unsinn des Betreuungsgeldes sprichst.