Ich glaube nicht, daß in der 'DDR' Kinder aufgrund Kitazugehörigkeit einen Knacks erhalten haben, der dauerhafte psychische Schäden verursacht. Genauso wenig haben im Westen Kinder darunter gelitten, bei einer Tagesmutter, in der Kita ( Sofern damals überhaupt vorhanden) oder bei Oma und Opa den Tag zu verbringen. Ich kann aus eigener damaliger Erfahrung sagen, daß abends g e m e i n s a m ohne Glotze und Tele ( Handys gabs auch nicht ) gegessen und vom Tag erzählt wurde. Ich habe meine Kinder nachmittags nicht zum Reiten, Ballsport, Ballett oder zur Musikschule geprügelt. Jedes meiner Kinder hatte einen Lieblingssport, der wurde mit Beginn der Schulzeit auch im Verein gelebt. Den Rest der Freizeiten nach Hausaufgaben waren meine Küken draußen, haben mit Freunden gespielt. Wir haben immer darauf geachtet, daß Vereinsleben ( egal ob Sport oder andere Hobbys) nur einmal wöchentlich auf dem Terminplan stand. Am WE, wenn Spiele o.a. ausgetragen wurden, haben wir unsere Kinder begleitet, sie angefeuert.

Ich will damit sagen, daß wir trotz Berufstätigkeit uns Zeit für die Kinder und ihre Interessen genommen haben, auch wenn persönliche andere Interessen dafür zurückstehen mußten. Wir haben das gerne gemacht, waren der Meinung als Eltern müssen und sollten wir teilhaben. Wir haben ein wirkliches gutes Verhältnis zu unseren inzwischen erw. Kindern, reden auch heute viel miteinander. Das sehr Innige und tief Vetraute ist zwangsläufig jetzt auf die jeweiligen Lebenspartner übergegangen, Sorgen werden dennoch ungebremst mit Schnutes geteilt.

Ich bin ehrlich der Meinung, daß überwiegend Kinder heute 'geparkt' werden, mit Terminen (Nachhilfe, Vereine, Hobbys ) ihrer freien Zeit beraubt werden. Kinder können sich heute viel schlechter entfalten als noch vor 20 Jahren, weil immer irgendwer wartet 'aufzupassen, mitzuerziehen und mitzureden'. Das verursacht alle möglichen Störungen bei Kindern, weil sie nicht wissen ( woher auch) wer jetzt genau der Anker ist, den sie brauchen.