Du willst mir sagen, dass der Eigentümer des Grundstücks mit Wald drauf keinen Einfluss darauf hat, ob bei ihm gejagt wird oder nicht? Das wäre ja dann so, als ob irgendeine Genossenschaft über den Rechten des Eigentümers stünde und das scheint mir doch ziemlich unglaubwürdig zu sein.
Selbstverständlich kann der Eigentümer oder Pächter das Holz wirtschaftlich nutzen. Das ist doch gerade das was ich sage. Wenn man als Privatperson soviel Grundbesitz hat, dass da profitabel bewirtschaftbare Waldflächen entstehen, dann geschieht das auch. Es geht doch immer um den Profit. Die Großgrundbesitzer haben den Wald doch nicht, weil er so schön grün ist und weil sich da der Borkenkäfer wohl fühlen kann.
Im wesentlichen hat man doch nur zwei Möglichkeiten wirtschaftlichen Profit aus Waldstücken zu erzielen: Holzwirtschaft und die Einräumung von Jagdrechten. Und ob das an eine Genossenschaft geht oder an eine sonstige Organisation der Jäger ist doch vollkommen wumpe.
Klar gibt es Bestimmungen und klar kann man nicht einfach ein Waldgebiet zubetonieren. Aber wenn ich als Besitzer meine, dass das Investorenkonsortium, die einen Gewerbepark oder ein Einkaufszentrum errichten wollen, mir eine bessere Rendite bieten, dann wird das auch geschehen. Das Argument Arbeitsplätze, gerade in strukturschwachen Regionen ist für jeden Lokal- und Landespolitiker ein Totschlagargument. Und so naiv wirst Du doch wohl
nicht sein, dass Du glaubst, die Bestimmung könnten und würden nicht ausgehebelt werden. Dann kommen die Spezis, die sich gegenseitig Gefälligkeiten schulden, dann hat man ein tolles Gutachten über Investitionsprojekte, Arbeitsplatzbeschaffung, Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen, Pläne über wundervolle Bauprojekte in der Folgezeit und die Natur ist zweiter Sieger.