Lorbeer schrieb:
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> Richtig !
>
> Ich möchte bedient werden und nicht darüber
> informiert werden, daß Madame Fußpilz hat, daß
> die Katze Junge bekommen hat oder daß Frau
> Humpelhausen aus dem dritten Stock sich mit ihrem
> Mann rumprügelt.
Auch Du hast es nicht begriffen, daß auch das Persönliche zu einem guten Verkaufsgespräch gehört. Bei Supermarktpersonal gehört es weniger dazu, aber auch da kommt es vor, wenn man Stammkunde ist.
Was wäre denn gewesen, wenn die alte Dame beim Bäcker noch nicht bezahlt gehabt hätte. Darauf baut sich doch die "Anklage" auf. Dann wäre das Verkaufsgespräch noch eindeutiger noch nicht zu Ende gewesen.
Warst Du schon mal bei Saturn oder Media Markt? Da gibt es meistens pro Abteilung auch oft nur eine Verkaufskraft, der man brav hinterher dackelt, weil man als Nächster drankommen möchte. Da werden weitaus längere Verkaufsgespräche geführt, in denen der Kunde vor einem noch eine Frage und noch eine Frage und dann noch eine hat. Die werden natürlich hingenommen, oder regst Du Dich da auch auf? Ich wette, da fällt auch bestimmt das eine oder andere Wort, das über das reine Verkaufsgespräch hinaus geht.
Und noch einmal: es ging um 4 Minuten am Sonnabendmorgen. Aber wenn Du später mal älter bist, hast Du sicherlich keinen Bedarf an ein klein wenig Zuwendung in Form von persönlichen Worten. Das ist doch beruhigend. Die bösen, bösen Kunden und die Verkäuferinnen heutzutage aber auch, die es wagen, dem rasanten Kundenwechsel entgegen zu treten.
In der "Berliner Abendschau" gibt es eine Sendereihe. die seit Jahren am Sonnabend über kleine. privat geführte Geschäfte aller Art "gleich nebenan", sprich im Kiez berichtet. Dort kannst Du jede Woche die begeisterten Kunden sehen und hören, die zu Stammkunden wurden, weil sie dort so "persönlich", sprich menschlich und mit Herz und Leidenschaft bedient werden. Dreimal darfst Du raten, warum diese Einzelhändler im Zeitalter der Filialriesen in den Einkaufszentren überlebt haben. Manche Geschäfte befinden sich schon in der dritten Generation in Familienbesitz.
Ich kaufe jedenfalls lieber beim Bäcker Meier ein, wo man auch mal gefragt wird, wie es meiner Mutter geht oder ob der Schnupfen wieder weg ist, als bei Kamps oder anderen "Back-Shops", bei denen die Verkäuferinnen wie ein Automat bedient und kassiert. Und das gilt nicht nur für Bäckereien.