Auch das ist wiederum Unsinn, denn die Italo-Western wurden zum einen für ein italienisches Publikum, zum anderen aber wohl für ein englischsprachiges Publikum produziert - die überwiegende Mehrzahl der Filme wurden nämlich nicht nur in Italienisch, sondern gleich in Englisch gedreht, um sie in England und Amerika vermarkten zu können - Deutschland spielte da eher eine untergeordnete Rolle und kam erst zu einer etwas bedeutenderen Rolle, als man dazu überging, neben amerikanischen Stars auch deutsche Darsteller in den Filmen einzusetzen. Und selbst dann war Deutschland als Abnahmemarkt eher zweitrangig, weil auch Filme mit deutschen Darstellern in Gastrollen eher für die Italiener, Amis und Engländer gedreht wurden. Genausogut könntest du behaupten, der Eastern aus Hong Kong wäre produziert worden, weil die Shaw Brothers & Co. im Auge hatten, dass sie in deutschland einen begeisterten Abnehmer finden würden. Auch das wäre Unsinn, denn ohne Eastern gäbe es wahrscheinlich gar keinen Italo-Western, und ohne Klassiker wie "Die Sieben Samurai" und Meisterwerke wie die Bruce Lee Filme und den Shaw-Film "Das Schwert des gelben Tigers" sowie den deutschen Schier-Verleih, der die zeichen der Zeit erkannt hatte, hätte es wahrscheinlich kaum ein Eastern auf deutsche Leinwände geschafft. Mit großer Wahrscheinlichkeit hatten weder die Filmemacher in Italien noch in Hong Kong ausgerechnet die Deutschen im Hinterkopf und eine mögliche deutsche Synchro, um ihre Filme vermarkten zu können, als sie die Streifen drehten... und ein Sergio Leone oder andere Darsteller hätten sich wohl sogar die Haare einzeln ausgerupft, wenn sie damals schon gewusst hätten, dass in Deutschland viele ihrer Filme mit Kalauersynchro von Rainer Brandt unterlegt werden sollten.
Der Lonewolf Pete
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.13 00:59.