Yep, WilliWinzig, das waren noch die "guten, alten Zeiten"! Und genau die möchte ich mir via DVD und den betagten Produktionen jener TV-Ära wieder in Erinnerung rufen. Deshalb würde ich den Silberling sofort als Vogelschreck in den nächsten Kirschbaum hängen, wenn auch dort "neumodische" Hitec die Hauptrolle spielt und in jedem zweiten Dialog ein "wichtiges" Handy klingelt ;-)
"Strandkorb 421" (EA 24.11.1964) war jene Folge der "Stahlnetz"-Reihe. Zählt für meinen persönlichen Geschmack zwar als schwächste Episode des Klassikers, doch die beschriebene Szene kam genau dort vor ;-) Du kennst Dich gut aus, Willi...
@ Pete:
Auch für mich kann diese öde Aneinanderreihung modernster Digitaleffekte einen Film von früher nicht ersetzen... im Gegenteil. Jene als "Non-plus-ultra" gefeierte Technik wirkt auf mich optisch sogar höchst primitiv. Sie hat zwar unbestreitbar nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, kann aber dem Handwerk der damaligen Modellbauer nicht das Wasser reichen. Ich denke dabei z.B. an die grandiosen Landschaftsbauten der englischen Si-Fi-Serie "UFO", die sich wirklich authentisch in die Real-Aufnahmen einfügen und von diesen kaum noch unterscheidbar sind. Eine echte Meisterleistung der filigranen Handarbeit!
In der Episode "The Sound of Silence" (eine der 9 vom ZDF leider nicht gezeigten Folgen) gibt es eine minutenlange Schlacht zwischen einem Ufo im und kurz über dem Wasser eines Sees und den drei "Shado-Mobiles" am Ufer. Alles natürlich in perfekten Trickaufnahmen und naturgetreuer Modellbauten... ein Augen- und Ohrenschmaus, wie ihn keine Computeranimation der Neuzeit hätte gleichermaßen realistisch kreieren bzw. generieren können. Schon vor dieser langen Sequenz gab es ausgedehnte Trick-Passagen mit der Suche der "Mobiles" nach dem Ufo in einem Waldgebiet. Auch dort unglaubliche Detailtreue im Vergleich mit den eingefügten Realaufnahmen.
Ein Jammer, daß es diese hohe Kunst heutzutage nicht mehr gibt, stattdessen nur noch ein dämlicher Computer programmiert wird. Für die Restauration von betagtem Filmmaterial ist die moderne Technik ohne Frage ein echter Segen, damit aber ganze Filme zu produzieren, erachte ich eher als Fluch unserer Zeit und als eklatanten Nachteil für die gesamte Filmkunst. Liegt natürlich alles im Auge des Betrachters... doch wer heute aktuell ins Kino geht, der bekommt ja leider kaum noch etwas anderes vorgesetzt. Und die Jugend scheint ja inzwischen mit einem Film ohne primitive Digitaleffekte gar nichts mehr anfangen zu können...
Nicht nur bei "French Connection" (1971) ist jene ellenlange Verfolgungsjagd mit dem Auto im "altmodischen Stil" echter Kult, auch Klassiker wie "Driver" (1978), "Fluchtpunkt San Francisco" (1971), "Bullitt" (1968) oder selbst die späten John Wayne Krimis "Mc Q schlägt zu" (1974) und "Brannigan" (1975) "leben" von solchen Elementen. Alles an den Originalschauplätzen gedreht und durch höchstes Stunt-Können realisiert... spannend und realistisch zugleich. Kann es bessere Action- und Kinounterhaltung geben?!
Gruß
Stahlnetz
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht