Re: Talkshows zu Eva Hermann's neuem Buch
zu 1. Ich habe nie gesagt, dass Kinderreiche "grundsätzlich" als asozial abgestempelt werden, sondern "fast" als asozial. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Abgesehen davon, dass die von Dir genannten Personenkreise (arbeitslos und auf Kosten der Allgemeinheit lebend) keine Kinder haben müssen, um asozial zu sein.
zu 2. Da Du kein Vermieter bist, denkst Du auch nicht wie sie. Ich war einer. Ein Vermieter denkt an die Abnutzung und Schäden, die viele Kinder verursachen könn(t)en. Und an den Lärm und die Rennerei, der entsteht. Die lästigen Beschwerden, die dann von anderen Mietern kommen. Alles "nervige" Sachen. - Ob die Familie zu den anderen Familien im Hause passt, ist vollkommen zweitranging. Die Miete muss reinkommen und sie sollen keinen Ärger verursachen, damit man als Vermieter seine Ruhe hat. SO wollen Mieter ihre Clientel haben!
Ich hatte als Vermieter in einem Mehrfamilienhaus mit 7 anderen Eigentümern zu kämpfen, weil ich dort einer Familie die Wohnung vermietete, bei der die Frau in Umständen war. Die anderen Mieter befürchteten Schreierei, Rennerei etc. Dabei war das junge Pärchen schon seit 3 Monaten auf Wohnungssuche ("Schwanger? Nein danke! Das gibt Kinder und Unruhe."). Natürlich gibt es etwas Unruhe, aber es sind ja schließlich keine Radios mit Abstellknopf. Abgesehen davon war jeder von uns als Kind mit Sicherheit keine tote Materie, sondern auch lebhaft. Und was schadet es, wenn diejenigen mal etwas aufgeweckt werden, die sich schon jetzt selbst in der Wohnung beerdigen (weil sie sich kaum noch vom Sofa bewegen)? Bewegung tut gut. :-)
Die Familie lebt übrigens heute noch da.
F. P.