Re: Talkshows zu Eva Hermann's neuem Buch
Dabei wird immer vergessen: Zum Kinderkriegen gehören zwei! Die zweite Person muss nicht unbedingt dabei sein, es geht schließlich auch per Insemination (künstliche Befruchtung).
Aber da sind noch viele andere Faktoren zu berücksichtigen. Hier nur ein Anriss:
1. Wovon lebt eine alleinerziehende Frau?
1a. Beruf: Wer betreut das Kind während der Arbeitszeit?
1aa. Ist die Betreuung wirklich gut und individuell?
1b. Sozialhilfe: Reicht es wirklich aus? Schulausflüge und Klassenfahrten sprengen oft schon den Finanzrahmen. Es gesondert zu beantragen und zu erhalten, hängt oft von der Willkür des Sachbearbeiters ab.
1ba. Wie sieht es mit der Kinderkleidung aus? In der Schule werden Kinder, die keine Markentextilien tragen, oft ausgegrenzt.
Und so geht es weiter und weiter, immer mehr Punkte, immer tiefer verästelt.
Die Ursachen der geringeren Geburtenraten liegen viel tiefer. Das fängt mit der Erziehung derjenigen an, die später heiraten und Kinder kriegen sollen - politisch gewünscht sind natürlich Ehepaare. Das geht weiter mit den vielen ungerechten Scheidungsurteilen - unerheblich, welches Geschlecht betroffen ist. Das geht mit den Folgen für Frauen weiter, die Kinder bekommen (berufliche Auszeit, oft für immer, weil angeblich Anschluss verloren).
Unsere Politiker leben es uns vor: Viele Ehen, viele Scheidungen, selbst wenig Kinder, karrieregeil, raffgierig (siehe Schröder, der ausgerechnet das den Deutschen vorwarf und selbst zu den Gierigsten gehört) . . . Woher wohl die Wahlmüdigkeit kommt?
Was will man denn da erwarten? Wunder? Selbst wenn viele Frauen Frau Hermanns Meinung annähmen, würde es wohl kaum viel bewirken.
F. P.