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Re: MDR in der Kritik: "Ostalgie-Gehampel und Schlagerfuzzis"
seventy schrieb:
------------------------------------------------------- > Das ist alles ungeheuer interessant, gebe ich ja > zu. Und sicher ist vieles auch richtig. > Meine Meinung über die DDR und die sog. Ostalgie > basiert auf persönlichen Erfahrungen durch > mehrmalige Besuche dort und schliesslich auch die > Gegenbesuche eines Onkels, der erst rüber durfte > als er Rentner war und die DDR hoffte, sie > bräuchte ihm keine Rente mehr zu zahlen falls er > bei uns im Westen bleiben würde. > Meine Meinung werde ich nicht ändern, trotzdem > danke ich Dir für diesen Aufschlussreichen Text. Eine Meinung zu haben und sie zu vertreten, ist Okay. Die will Dir auch niemand steitig machen, ich auch nicht. Sich zum Nachdenken anregen zu lassen -und das für sich auch zuzulassen- durch die vielen Beiträge hier, ist auch ein guter Weg, weil es bereichern kann. Ich will ganz offen sprechen: In den ersten Jahren nach dem Mauerfall hatten sich hier einige Existenzen breitgemacht, die allen Klischees des typischen "Wessis" -welche das sind, muß ich hier sicher nicht erwähnen- entsprachen. Gegen solche Leute baute man schnell einen Selbstschutz auf und übertrug dieses Bild der wenigen "schwarzen Schafe" sehr schnell auf alle "Wessis" (ich mag dieses Wort überhaupt nicht, verwende es aber hier ausnahmsweise). Warum? Es gab keine "Vergleichsobjekte", die jene Leute als die Ausnahme von der Regel bestätigten. Dadurch bekam auch ich eine ungesunde Sicht auf "alle Wessis", weil ich -anhand einiger schlechter Erfahrungen- alle über den selben Kamm scherte! Auch wußte ich zuwenig über den Westen ( da wohnhaft im "TdA"und ohne den eigenen Status hebende Westverwandtschaft |:>|), um mir ein eigenes Bild machen zu können. Der Genosse Zufall.....[nee, nennen wir ihn lieber mal Kollegen, ist sonst vielleicht zu harte Kost:-)]...Zufall wollte es, dass ich vor wenigen Jahren einige sehr nette Menschen aus den alten Bundesländern kennenlernte -und auch in diesem Jahr hier im Net- die mein Leben unglaublich bereichern. Ich hab Erfahrungen sammeln dürfen, das Leben und Erleben dieser Menschen in ihrem Umfeld und seinen Gegebenheiten und auch meinen (Meinungs-)Horizont sehr erweitern dürfen. Und dass mir vergönnt war, das macht mich sehr glücklich:-) Vergangenheitsbewältigung ist gut und dringend notwendig, denn aus Fehlern lernen wir ja! Egal, welche Diktaturen oder epochale Ereignisse das Thema sind. Und vergessen werden sollte auch nicht, dass auch heut noch "Seilschaften", auch in die mediale Welt, existieren! Deshalb ist der offenen Umgang damit und die Aufarbeitung so dringend notwendig! Regionales Fernsehen wird für die Menschen der entsprechenden Region immer wichtig sein und wir als Zuschauer sollten auch nicht tatenlos zusehen, wenn uns an dem jeweiligen Senderkonzept etwas nicht zusagt, so die Anregungen konstruktiv sind. Ich jedenfalls schäme mich weder für meine Herkunft und ich lass mir auch meine vielen schönen Erinnerungen an die TV-Welt meiner Kindheit und später nicht schlechtreden. Doch bin ich offen für andere Meinungen und lernfähig...letzteres hat mein Leben sehr bereichert:-) In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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