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Re: MDR in der Kritik: "Ostalgie-Gehampel und Schlagerfuzzis"
seventy schrieb:
------------------------------------------------------- > Endlich sagt mal jemand was. > Dieser Sender ist schier unerträglich, finde ich. > Es ist schon unglaublich, wie oft ich in der > Fernsehzeitung dort Sendungen sehe, die so > ähnlich heissen wie "Damals in der DDR" oder "So > war die DDR und ihr Humor" usw.usw. Dieser > Verbrecherstaat wird dort gefeiert, als wäre nie > irgendwas gewesen. Und es ist tatsächlich so: > Ständig sind irgendwelche Schlagersänger am > Start, die als Wessi niemand kennt. > Was mich total ankotzt ist, daß immer wenn es > Rankingshows u.ä. gibt, DDR- "Stars" mit > westdeutschen Künstlern vermischt werden. Klar, > die DDR-Bürger kannten durchs Westfernsehen alle > westdeutschen TV-Lieblinge, wenn sie sie auch nur > in schwarz/weiss sehen konnten. > Aber kein Westdeutscher wäre damals auf die Idee > gekommen, sich DDR-Fernsehen anzuschauen. Sooooooo, nu icke.... Lieber Seventy, irgendwann vor einigen Jahren haben wir uns hier im Chat mal nett unterhalten. Aber was Du hier von Dir gibts, das ist total unter aller .... na sagen wir mal harmlos unter aller Kanone. 1) Der MDR ist besser als der RBB, was die Beschäftigung mit der Vergangenheit angeht. Die von Dir zitierte Sendereihe "Damals in der DDR" zeigt nämlich sehr offen und gnadenlos die negativen Seiten des Arbeiter- und Bauernparadieses auf und sollte den Ostalgikern als Pflichtprogramm auferlegt werden. 2) In einer Sendereihe "Die DDR und ihr Humor" (kenne ich nicht) werden nach meiner Erfahrung nach eben humoristische Stücke aus den Archiven des "Ostfernsehens" gezeigt (Leo, entschuldige, aber wir nannten das in der Familie so, egal ob im Westen oder Osten), über die ich als "alter West-Berliner" gerne lache. 3) Im MDR wird nichts gefeiert, auch nicht die "DDR" Im Gegenteil, die Sendungen über "diesen Abschnitt der deutschen Geschichte" sind so gut, daß ich mir wünschte, so mancher "(N)Ostalgiker würde diese Sendungen sehen. Da wird "Tacheles" geredet. 4) Falls Du es noch nicht gemerkt hast, aber die staatliche Wiedervereinigung ist vor über 21 Jahren vollzogen worden. Da darf man mittlerweile schon vergleichen.... Meine Güte, was will man da noch vergleichen... Wer wirklich gut ist, ist drin im Geschäft. Und das sind nicht wenige. Und wenn sie nicht gestorben wäre (und das ist kein Grimms Märchen), wäre (nur als Beispiel) eine Helga Hahnemann .die ich persönlich sowohl 1987 im Ost-Berliner Friedrichstadtpalast wie auch auf einem Volksfest 1988 in Berlin-Mariendorf (Amerikanischer Sektor) erleben durfte, ein weiblicher Harald Juhnke geworden.... wobei, das würde der "Henne" nicht gerecht werden... egal... sie war mir sympathischer als der olle Suuffkopp Juhnke, der mit seinem Laster auch immer kokettiert hat. 5) Auch Westfernsehen konnte im Osten in Farbe empfangen werden, stell Dir mal vor. Zuletzt gab es, meines Wissens nach sogar die Geräte dafür die mit dem PAL-Empfangsteil ausgestattet waren. Wenn man genügend Geld hatte, kauften sich die Menschen im Osten diese Geräte sogar. Wow!!!! Notfalls Westgeräte über Intershop bzw. Genex 6) Zum Deinem letzten Satz. Ich (okay, ich war als West-Berliner mittendrin) bin mit Herrn Fuchs und Frau Elster vom Ost-Sandmännchen (sonntags, wenn der SFB kein Regionalprogramm incl. Sandmann ausstrahlte), "Mach mit, mach's nach, mach's besser", "Tim und Struppi". "Rolf und Reni" (dürfte nicht mal unsere Leo mehr kennen *grins... glückliche Jugend), "Meister Nadelöhr" und "Professor Flimmrich" (Russische Märchenfilme) aufgewachsen. Besonders in den 80ern habe ich (und viele andere "Wessis") gerne auch Sendungen wie "Außenseiter-Spitzenreiter" gesehen. Meine Mutter mochte damals schon den "Poizeiruf 110" (ich nicht, auch heute nicht; wobei ich auch den Tatort nicht sehe, hat keine "politischen" Gründe)Na, und "Ein Kessel Buntes", in dem auch "internationale" Schlagerstars auftraten (Nana Mouskouri war beinahe im Friedrichstadtpalast zu Hause und auch Katja Ebstein und Mireille Mathieu), war in den Gebieten, in denen man das Ost-Fernsehen empfangen konnte, eine sehr willkommene Alternative zum westdeutschen Fernsehprogramm am Sonnabend-Abend. Der Montagabend gehörte den alten deutschen Filmklassikern aus der Vorkriegszeit, (schade, daß die kein Sender mehr zeigt) am Dienstag bat Willi Schwabe regelmäßig in seine Rumpelkammer mit Ausschnitten als alten deutschen Filmen. Und wenn Agnes Kraus angesagt ist im MDR oder auch RBB gibt es für mich keine Alternative. Leider ist sie schon Anfang der 90er verstorben. Aber auch sonst gibt es jede Menge Schauspieler aus Deutschlands "Osten", die Du jeden Tag auf dem Bildschirm sehen kannst, wahrscheinlich weißt Du nur es nicht. Die haben es nämlich "drauf", auch wenn Du es nicht glaubst. Aber ich kann es Dir versichern, denn ich habe Familienmitglieder, die sind "vom Bau", = die sind im Schauspiel- und Synchrongeschäft.... So, das war auch nur ein Streifzug über Deinen Beitrag. Es dürfte bekannt sein, daß ich ein (aus familiär-persönlichen Gründen ) erbitterter Gegner dieses ganzen Systems war und deshalb (leider) auch mal über's Ziel hinausschieße mit meinen Äußerungen (Ist auch hier schon vorgekommen. Sorry an dieser Stelle, die es angeht und die sich über mich schon geärgert haben). Aber das, was, Seventy, da zum Thema abgelassen hast, ist totaler Humbug. Ich weiß, Du hast das "Ostfernsehen" nicht empfangen", aber schon deswegen... Wie kommst Du eigentlich auf die Idee, hier mitreden zu können????? Das ist typisch für das, was auch wir "West-Berliner" über die "Westdeutschen" dachten. Das sind diejenigen, denen Paris und Brüssel näher und wichtiger waren als Berlin, Leipzig und Dresden. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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