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Re: The Philosophers 2013 (Theorem des endlos tippenden Affen)
Über den Lehrer:
Zunächst einmal hat der Lehrer ein Untergangsszenario als Thema genommen. Genau das, was ihn und seine Gedanken auszeichnet. Er ist ein Egoist, er hat ein Verhältnis zu einer Schülerin (was eigentlich Tabu ist), er versucht seine Schüler nach seinen Methoden geistig zu erziehen und straft sie mit schlechteren Noten ab, da sie nicht seine Gedanken/Vorstellungen folgen. Für ihn scheint dieses Gedankenspiel eine Art Antwort auf seine Beziehung zu sein. Er möchte wissen wie die Schülerin, mit der er ein Verhältnis hat zu ihrem Freund steht. Gleichzeitig versucht er ihren Freund schlecht zu machen, wo er nur kann. Das sind Anzeichen eines sensiblen Menschen, der zerstörerisch ist. Deswegen gehört er keinesfalls in den Atom-Bunker. Am Ende sieht man auch, dass er tatsächlich eine Pistole bei sich hat und sich wohl vorgestellt hat Suizid zu begehen. Jedoch auch erkennen muss, dass seine "Affäre" trotzdem weg ist, auch wenn er Selbstmord begehen würde. Dieser Lehrer versteht bis zum Ende hin nicht, dass die Schüler den Moment ihres Lebens genießen wollen, in Frieden. Und damit haben sie recht und auch ein Recht darauf. Sie haben am Ende quasi gegen ihn rebelliert und ihre eigene Vorstellungen vorgetragen. Sie haben seinen Vernunftsgedanken (also auch Unnütz zu beseitigen) uminterpretiert und diesen durch Empathie ersetzt. Sie haben ihre "Nächsten" beschützt, indem sie sich davor gestellt haben, als er die Waffe auf sie gerichtet hat. Wenn man bis zum Ende denkt, ist Empathie eigentlich die Vernünftigste aller Vernunft. Allgemein betrachtet: Seine Vorstellung der Vernunft müssen auch nicht unbedingt stimmen. Was will der Mensch mit "Arterhaltung" um jeden Preis? Was nützt einem dieser Überlebenswille um jeden Preis, wenn andere zu leiden haben bzw. darunter leiden müssen? Wäre man in Hunderttausend Jahren dann selbst Alien und bevölkert andere Planeten? Oder wie stellt man sich das vor? Was will der Mensch eigentlich? Dieser Überlebenswille-Gedanke klingt mir eher nach instinktives Tierverhalten als nach Vernunft. Überleben alleine, um Nachkommenschaft zu sichern, wenn die Nachkommenschaft inmitten einer verseuchten Erde leben müsste, das fast ein Widerspruch und erscheint mir nicht vernünftig. (ZB. meinen auch einige Politiker, man müsse mehr Nachwuchs erzeugen, um die Rentenbeiträge zu sichern. Was wiederum nur noch mehr Leid für den Nachwuchs bedeuten würde, der ackern muss. Das ist auch nicht gerade vernünftig.) Für mich ist dieser "Überlebenswille" zerstörerisch, und dahinter stecken Egoismus, Gier, Angst und Unvernunft. Alles eher hinderlich, um glücklich zu sein. Wenn man all das ablegen würde, würde man ebenfalls überleben können, wahrscheinlich sogar mit besseren Voraussetzungen. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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