Donnerstag, 1. Juni um 23.45:
"Das letzte Abendmahl"
Senderinfo:
"Chris, ein ehemals gefeierter Tänzer, ist an Aids erkrankt. Er wird bald sterben. Schwer gezeichnet von der Krankheit beschließt er, seinem Leiden ein Ende zu setzen. In einer finalen Kraftanstrengung schafft er sein letztes und ultimatives Kunstwerk: die Choreographie seines eigenen Sterbens.
Von einem schillernden Leben im Rampenlicht ist nichts als die Erinnerung geblieben. Die Kamera verlässt das Krankenbett des Sterbenden nicht, eine Nachttischlampe ist die einzige spärliche Lichtquelle in einem ansonsten dunklen Raum. Der Zuschauer ist der Situation ausgeliefert und gleichzeitig Voyeur.
Künstlerisch konsequent und gleichzeitig behutsam nähert sich Cynthia Roberts Film "Das letzte Abendmahl" einem Thema von höchster moralischer Komplexität: Sterbehilfe. Dabei vermeidet es die Regisseurin, einfache Antworten geben zu wollen, sondern konzentriert sich darauf, beim Zuschauer Fragen aufzuwerfen. In ihrem menschlich zutiefst bewegenden Film verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. In 95 Minuten wird das Ende eines Lebens, das Sterben des jungen Tänzers Chris in einem fiktionalen Werk dargestellt. Zugleich erlebt der Betrachter aber auch quasi die Dokumentation des Sterbens des Hauptdarstellers Ken McDougall. "Remember me, but forget my fate". Ken McDougall starb vier Tage nach Ende der Dreharbeiten an den Folgen seiner Aidserkrankung.
Bei den 45. Filmfestspielen von Berlin wurde "The Last Supper" mit dem "Teddy Award" als bester schwul-lesbischer Film ausgezeichnet. Danach wurde der Film weltweit auf über 60 internationalen Filmfestivals gezeigt.
Die Regisseurin Cynthia Roberts wurde am 21. August 1965 in Montreal, Quebec in Kanada geboren. Nach "The Last Supper" drehte sie 1996 "Bubbles Galore". In dem Film geht es um eine bisexuelle Pornodarstellerin, die nach Unabhängigkeit in einer von Männern dominierten Welt sucht. Der Film wurde von ARTE mehrfach mit großem Erfolg ausgestrahlt.
Produzent Greg Klymkiw hat in den ausklingenden 80er und frühen 90er Jahren als Mitbegründer der legendären "Winnipeg Film Group" die ersten Filme von Guy Maddin produziert. Das damals explosivste und eigenwilligste Regietalent Kanadas ist heute einer der gefeierten Autorenfilmer des Weltkinos.
"After seeing this tremendously moving but morally complex film, one is left pondering how much of what appears on the screen is fictional and how much was truly taking place.""
Quelle: arte tv Programm .de