Und ich finde es falsch, das Selbstbestimmungsrecht über alles zu stellen. Ich denke, dass sich viele, die sich gegen die Teilnahme der Väter aussprechen, sich gar nicht über die positiven Aspekte informiert haben, eben Bindungen schaffen und vertiefen. Jeder Grund, den man dagegen anführen mag, ist letztendlich eitel und/oder egoistisch. Deshalb sind es aber nicht schlechte Menschen, aber es sind Menschen, mit denen ich mir keine Familiengründung vorstellen könnte. Auf der anderen Seite muß sich durch die Verweigerung nicht zwangsläufig eine problematische Bindung entwickeln, aber ganz sicher bringt man sich um die Chance eines einmaligen und intimen Erlebnisses mit allen seinen positiven Aspekten.
Meine Erfahrung als Elternteil ist, dass man seine eigene Verwirklichung, seine eigenen Bedürfnisse für viele viele Jahre gen Null schrauben muß. Das fällt nicht leicht und wenn der kleine Prinz oder die Prinzessin mit zornigem Gesicht vor Dir steht und Marmelade auf das Sofa schmiert oder mal wieder Löcher in die Wände mit dem Spielzeughammer aus Holz hackt, dann atme ich tief durch und besinne mich manchmal an die ersten Augenblicke. Und es sind eben diese Augenblicke, weil sie sich unauslöschlich in das Bewußtsein eingegraben haben.
Ich werde nie vergessen, wie ich meine Kinder eine Stunde nach der Geburt auf dem Arm hatte und mit ihnen zum Fenster gegangen bin und ihnen einen Baum gezeigt habe. Ich wußte genau, dass ihre Augen den Baum noch gar nicht erkennen können, aber das ist einer der Momente, die ich nie vergessen werde.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.01.09 20:32.