Wann ist eine Siedlung ein Dorf und wann ein Dorf eine Stadt?
Tante Wicki ist hier sehr ungenau und teilweise auch falsch. Man ließt ja oft, dass diese oder jene Stadt oftmals im Mittelalter im Jahr soundso die Stadtrechte erhalten habe. Da es im Mittelalter keinen rechtliche Definition von Stadt gibt und eine Stadt somit formalrechtlich nicht existiert, ist das ziemlicher Unsinn. Auch wenn man es immer und immer wieder lesen kann. Es gab nur das Lehnssystem, ein komplexes System, indem der Fürst seinen Untertanen gewisse Rechte einräumte, Steuern kassierte und dafür Pflichten übernehmen musste.
Auf die Stadt bezogen, bedeutete das zum Beispiel, dass Marktrechte oder das Recht der kleinen Gerichtsbarkeit verliehen wurde.
Aber wie sieht es eigentlich heute aus? Ich vermute, dass es mittlerweile sehr wohl verwaltungsrechtliche Kriterien gibt, die ein Dorf zu einem Dorf machen und eine Stadt zu einer Stadt. Weiß von Euch eigentlich einer Näheres darüber?