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Re: Wann ist ein Dorf eine Stadt?
Dorf, ländl. Siedlung ab einer Größe von ca. 100 Ew. Hauptformen: Streusiedlung, Weiler, Haufen-D., Rundling, Anger-D., Straßen-D., Reihen-D., Gewann-D., Marschhufen-D. Sie sind teils aus uralter Ansiedlung entstanden teils in späteren Epochen planmäßig angelegt worden (z.B. östlich der Elbe im MA.). Das Dorf stellte lange Zeit eine genossenschaftl. Wirtschaftseinheit seiner Bauern dar (Markgenossenschaft, Flurzwang); Reste davon sind noch erhalten. Über das D.-Gewerbe (Textil-, Holz-, Kleineisenerzeugnisse) kam im 19. Jh auch das Ind.-D. auf. In typischen Ind.-gebieten ist das Dorf oft nur reine Wohnsiedlung. Stadt, Siedlung, die Mittelpunkt von Gewerbe, Handel und Verkehr ist und oft zentrale Aufgaben (Markt, Verwaltung) hat. Man unterscheidet: Klein- (5 000-20 000 Ew.), Mittel- (20 000-100 000 Ew.), Groß- (100 000-1 Mio Ew.), Welt-S. (über 1 Mio Ew.). Die dt.S. entstanden im Anschluss an römische Gründungen (z.B.Köln, Mainz, Regensburg, Trier), an Marktorten, Bischofssitzen, neben Pfalzen und Burgen. Die S. hatten im MA. meist eigene Verwaltungen, Gerichtsbarkeit, Marktrecht. Das Stadtrecht einiger dt. S. breitete sich besonders in Ost-Europa weit aus. Im 13.Jh. entstanden mächtige S.-Bünde, deren größter die Hanse war. Später verloren die meisten Städte ihre Selbständigkeit an die Landesherren. Seit der S.-Ordnung des Freiherrn vom und zum Stein (1808) erhielten die S. wieder größere Selbstverwaltung. Einen großen Aufschwung erlebten die S. im 19. Jh. durch die Industrialisierung. Quelle: Der Brockhaus In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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