Man darf dabei natürlich dann auch nicht vergessen - der Gedanke kam mir vorhin - dass, wenn sich jemand für etwas bestimmtes (eine bestimmte Menschengruppe, für Tiere, den Naturschutz..) einsetzt, es natürlich für Außenstehende den Eindruck erwecken kann, er würde das, für was er sich einsetzt, für etwas Besseres halten... was in den meisten Fällen überhaupt nicht stimmt. Bspw. ist ein Rechtsanwalt, der sich z. B. für die leider oft vernachlässigten Väterrechte einsetzt, ja deswegen nicht gleich ein Hasser der Frauen. Oder ein Tierrechtler nicht automatisch ein Menschenhasser (außer, es geht in die Richtung eines ganz radikalen Veganismus - wurde mal Zeuge einer Demonstration vor einem Restaurant mit richtig heftigen Pöbeleien). Aber in vielen Fällen kampft die Person ja nur gegen die Benachteiligung und möchte der Minderheit keine Vormachtstellung erkämpfen. Natürlich gibt es auch da immer wieder radikale Ausnahmen, aber ich kenne solche Menschen eigentlich aus meinem Umfeld nicht. Da sind sie "normal" und wenn mal eine Freundin "Ach ja, die Männer" oder ein Freund "Ach ja" die Frauen seufzt, ist das mehr als nicht ernstzunehmendes Späßchen zu sehen, über das ich selbst lachen kann. So richtige "Hasser" bestimmter Gruppen von Menschen toben sich ja häufig nur im Internet auf, der einzigen Plattform, die sie in ihrem Leben je haben werden.

Mit Vorsicht zu genießen sind natürlich solche fragwürdigen Konzepte wie dieses manndat.de oder Emma. Hab beide Seiten mal aus Interesse besucht, ich fand zwar überall durchaus einiges, das ich auch begrüßen würde, aber unter dem Strich wurde doch auf beiden Websites ganz schön mit zweierlei Maß gemessen.

Allerdings sind, wie gesagt, die Leute, die ich in meinem Umfeld habe, in dieser Hinsicht wirklich normal, und so erlebe ich die Menschen, mit denen ich im täglichen Leben zu tun habe, auch. Eine Freundin von mir schimpft zwar, wenn sie mal wieder Pech hatte (und das hat sie leider eigentlich 365 Tage im Jahr) über Männer, aber da heißt es dann eben: Registrieren, aber nicht kommentieren. Denn sie weiß eigentlich selbst, dass sie an diesen schlechten Erfahrungen selbst schuld hat und anscheinend gar nichts daraus lernen möchte.