Ich muß immer wieder die amerikanischen mit den deutschen Polizisten vergleichen.
Sicher mag der Vergleich ob der unterschiedlichen Gesellschaftsdetails etc. hinken, aber ...
Wie oft habe ich gedacht: im Amiland wäre so mancher ungehaltene Autofahrer mit vorgehaltener Waffe ausgetsigen worden und hätte ich am Wagendach mit klickenden Handschellen wiedergefunden.
Je nach Einzelfall würde ich mir das hierzulande auch wünschen. Aber hier werden per Vorschrift Weicheier gezüchtet, die keinen Respekt mehr in den Kreisen, in denen sie eingesetzt werden müssen, mehr herrscht.
Allerdings passt die Mentalität der deutschen Polizisten mit amerikansichen Verhaltensweisen nicht zusammen.
Stattdessen wird gut zugeredet, und mehr als einmal denke ich, daß der oberlehrerhafte Ton und der Megaerklärbär die Aggressivität nur hochtreibt. Und wenn dann am Ende dieses aalglatte "Dann wünsch ich (trotzdem) noch einen schönen Tag" kommt, nachdem man dem Fahrer gerade eröffnet hat: 250 Euro, 3 Punkte und 3 Monate Fahrverbot, dann denke ich: MUSSTE das jetzt sein? Ein einfaches "Auf Wiedersehn" hätte vollkommen gereicht als die manchmal süffisant oder überfreundlich und korrekt vorgetragene Floskel, bei der mich öfter wundert, daß dann da keiner noch am Ende ausrastet.

Polizeibrutalität ist beider Landes zu verurteilen. Aber man möge auch mal sehen: ein Polizist ist unter seiner Uniform auch nur ein Mensch, und wenn mich einer in so einer Situation mit bekannter Krankheit, die ja schon stärkeren Kalibers sein dürfte, daß sie erwähnt werden musste, angeht - dann darf ich bei aller beruflich vorgegebener Kühle auch mal den Nerv verlieren.
Wie gesagt: Brutalitäten nein, aber etwas mehr Bewegungsfreiheit dürfte nicht schaden. Kommt auch immer auf die Dosis an ...