Schöne Idee, Rosalia. :o)
Ich glaube, ich habe meine Geschichte schon mal geschrieben, aber trotzdem:
Ich war vor ein paar Jahren mit meinem alten Auto (Opel Kadett) auf der A2 von Berlin nach Oldenburg unterwegs. Irgendwo zwischen Braunschweig und Hannover geht mir völlig unerwartet der Motor aus. Ich blinke, fahre auf den Standstreifen und bin erstmal völlig ratlos. Das Auto hat Sprit, sonst scheint auch alles OK zu sein, es springt auch wieder an, geht aber sofort wieder aus. Ich steige aus, gehe nach hinten und denke, mich tritt ein Pferd: Im Auspuff steckt ein Pfropfen - tja: Mineralwolle oder so. Ich versuche, das Zeug rauszuziehen: Keine Chance, es sitzt fest.
Ich hatte keine Ahnung, wo das herkam, erst dachte ich, mir hätte auf der Raststätte einer einen bösen Streich gespielt, aber die war vor 20 oder 30 km gewesen, solange wäre das Auto doch mit einem verstopften Auspuffrohr nicht mehr gekommen.
Plötzlich fährt hinter mir ein Auto auf den Standstreifen. Der Fahrer steigt aus: ein älterer Mann in Anzughose und weißem Hemd. Er fragt leicht gebrochen deutsch, was los sei, inspiziert dann den Auspuff und fragt: "Hat Auto Kat?" Ich: "Ömm ... ja." Er zeigt auf das Mineralvollbündel: "Nu ... ist Kat."
Sprach's und fing an zu zerren, erst im Stehen, dann auf den Knien, am Ende im Liegen. Er bekam wirklich den Pfropfen aus dem Auspuff, allerdings war er danach genauso schwarz wie die Straße (zur Erinnerung: Er trug "Sonntagsstaat"). Anschließend erklärte er mir, ich könne vorerst unbesorgt weiterfahren, allerdings bräuchte mein Auto bis zur nächsten AU einen neuen Kat. Und bevor ich richtig "Danke" sagen konnte, sprang der Mann wieder in sein Auto, winkte und fuhr davon. In der Heckscheibe konnte ich gerade noch einen serbisch, kroatisch oder anderweitig irgendwie jugoslawischen Namen einer Autowerkstatt in Hannover erkennen ... und weg war er.
Das war der hilfsbereiteste und selbstloseste Mensch, der mir in den letzten Jahren untergekommen ist.