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Re: Die überschätzten ZDF-Vierteiler
Früher hat man eben mal minutenlang ein Segelschiff auf See gezeigt. Heute sind wir schnelle Schnitte gewöhnt, darüber hinaus helfen viele kleine Werbepausen über Langeweile hinweg.
Ich kann das schon verstehen, dass vieles einem heute nicht mehr gefällt, das geht mir genauso. Trotzdem entdecke ich auch vieles neu, was mir längst nicht mehr im Gedächtnis war, z. B. "Tommy Tulpe" oder "Till, der Junge von nebenan". Wir sehen es heute eben mit anderen Augen. Ob die Vierteiler überschätzt waren? Ich glaube nicht. Die waren zu ihrer Zeit genau richtig. Und nur so zu ihrer Zeit kann man sie überhaupt bewerten, alles andere wäre ungerecht. Vor kurzem schrieb hier jemand über das schrecklich alberne "Am laufenden Band" (nur ein Beispiel). Damals war es große Familien-Abendunterhaltung. In 30 Jahren werden sich in irgendeinem Internet-Forum (sofern es noch welche gibt) User über Serien und Filme von heute unterhalten und sich darüber auslassen. Die Vierteiler waren ein Fernsehereignis, auf das viele Zuschauer das ganze Jahr gespannt warteten. Würde man heute noch einen Vierteiler produzieren (höchstwahrscheinlich würde man allerdings eher auf zwei Teile zusammenschrumpfen), würde er an vier Tagen hintereinander laufen (unvorstellbar, eine ganze Woche darauf zu warten!). Und es wäre wesentlich mehr Action dabei, Liebesgeschichten eingebaut, wo in der literarischen Vorlage keine wäre usw. Insofern: sieh sie einfach als ein Produkt ihrer Zeit. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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