Mr P. schrieb:

> Alles in allem setzt die Tagesschau also auch in optischer
> Hinsicht auf Konstanz ohne wilde Modeerscheinungen, was ich
> nur begrüßen kann.

...andererseits passt das natürlich auch ganz gut zum deutschen Gemütszustand dieser Jahre: "Keine Experimente!"

Die Angst vor jeglicher Veränderung hat RTL-Chef Helmut Thoma mal treffend mit der Bemerkung beschrieben, dass die Tagesschau auch in Latein verlesen und mit zwei brennenden Kerzen die gleichen Einschaltquoten haben würde, wie zuvor.

Ich fand und finde es jedenfalls bemerkenswert, wie lange gerade hier an überholten Traditionen festgehalten wurde/wird - sei es die mit einer Kamera abgelichtete Analog-Uhr (die man auch 1984 schon per Computergrafik hätte herstellen können), die bis in die 90er auf Zeichentrickfilm produzierten Wetterberichte im unverständlichen Meteorologen-Deutsch, das Festhalten am Sprecher (nicht Moderator) oder das Ablesen von Papier.

Von Qualitätsansprüchen oder Ausgewogenheit scheint man sich auch immer weiter zu verabschieden, zuletzt z.B. bei dem Bericht über die Klage der ARD gegen das Gebührenerhöhungsverfahren, in dem ein anderthalbminütiger Monolog des ARD-Vorsitzenden Gruber gezeigt wurde - natürlich ganz ohne Gegenargumente oder sachliche Hintergrundinformationen.