Na ja..
"Lola rennt" (1998) war schon ein recht gut gemachter und unterhaltsamer Film. Good bye Lenin (2003) ebenfalls. Christian Zübert hat sicher (noch) nicht Winkelmanns Niveau erreicht aber Lambock (2001) ist ihm doch recht gut gelungen. Wirklich gut gefiel mir Der Totmacher von 1995. Das Wunder von Lengende und auch Das Wunder von Bern sind Filme die den Vergleich mit Werken aus den 80ern sicher nicht zu scheuen brauchen allenfalls mangelt es ihnen an Aktualität.
In den 70 80 Jahren hatten wir in Deutschland eine völlig andere Grundstimmung in der Öffentlichkeit die viele Themen - die heute nicht einmal mehr den oft zitierten Hund hinterm Ofen hervorlocken politisierten. Ich denke da nur an die Ostpolitik (öfter mal ein Thema in Ein Herz und eine Seele) , die Anti Atom und Umweltbewegung (Smog) , betriebliche Mitbestimmung (denk mal an 8 Stunden sind kein Tag) ,die damals erschreckend zunehmende Arbeitslosigkeit (Thema von Winkelmanns Abfahrer), .
Obwohl wir heute wesentlich mehr gesellschaftliche Probleme haben und die ungelösten Probleme der Vergangenheit uns heute mehr denn je auf den Nägeln brennen, bleibt eine öffentliche Thematisierung in vergleichbarem Umfang aus. Heute flüchtet man sich lieber in die heile Welt der Vergangenheit oder sucht sich die Selbstbestätigung darin festzustellen, dass auf der anderen Seite der Mattscheibe noch größere Idioten sitzen als im Wohnzimmer. Eine andere Erklärung für geschmackliche, ethische und intellektuelle Tiefstleistungen wie Big Brother, Deutschland sucht
oder Ich bin ein Star
fehlt mir sonst beim besten Willen nicht ein.
Grüße
Sebastian