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Re: Am Fuß der blauen Berge Vol. 4
Stahlnetz hat es bereits angesprochen, und das ist auch der einzige grund, warum es mit der "Auseinandersetzung" nicht geht - und warum man bei der Titelgebung eben auf ein bestimmtes "Western-Vokabular" zurückgreifen MUSS, um halbwegs authentisch zu sein.
Denn der Begriff "Range War", also "Weidekrieg", ist spätestens in Deutschland seit den 50er jahren ein feststehender begriff des Westerngenres. Range War ist ein Begriff, der in der zweiten Hälfte des 19. jahrhunderts in den USA entstand, als man begann, freie Weiden einzuzäunen. Die Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Ranchern und kleinranchern oder Farmern führten nicht selten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, wodurch der "Krieg" durchaus gerechtfertigt war. Der Lincoln County War und der Johnson County War sind z.B. historische Zeugnisse, dass der begriff "Krieg" durchaus seine Berechtigung hatte. Uns als "modernen" Deutschen steht es meiner Ansicht nach genauso wenig zu, einen historisch festgelegten Eigenbegriff einfach so zu ändern oder außer Acht zu lassen, weil vielleicht im heutigen Sprachgebrauch jemand allergisch auf den Begriff "Krieg" reagieren könnte, wie wenn wir die Schreibweise der Pluralformen Ladies und babies einfach so ändern, weil sie sonst nicht mit unserem Rechtschreibdecken vereinbar sind... was natürlich völliger Blödsinn ist. Genauso gut könnte man jetzt hergehen und sagen, ab sofort darf der Begriff "Squaw" nicht mehr verwendet werden, weil sich Frauenrechtlerinnen über den Begriff aufregen könnten. Nein, "Weidekrieg" gehört zum festen Vokabular des Westerngenres, genauso wie Colt, Stampede, Vormann, Revolvermann, Schießer, Brandzeichen, und noch vieles mehr. Da kann man dran rütteln, wie man will, solche Begriffe zu ersetzen ist einfach nicht in Ordnung - zumal das dem Genre die Atmosphäre und die Authetizität nehmen würde. Der Lonewolf Pete In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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