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Re: Der Mann mit dem Koffer aif DVD
Jomei2810 schrieb:
------------------------------------------------------- > @Stahlnetz & Pete Morgan: Wie so oft im Leben kann man natürlich auch bei diesem Thema unterschiedlicher Auffassung sein. Sie steht vermutlich auch stark in Abhängigkeit mit den persönlichen Erfahrungen in dem Bereich. Ich denke daher gar nicht mal, daß der Vergleich Musiktitel und Serienfolge bzw. Film wirklich so sehr hinkt. Klar, von der Länge her liegen natürlich Welten dazwischen, aber hier geht es ja primär um die generelle Akzeptanz des Fremdsprachlichen. Bei Musik ist sie paradoxerweise vorhanden, bei Serie und Film hingegen eher nicht. Das erachte ich als krassen Widerspruch, auch wenn Du natürlich völlig recht hast, daß ein Song vornehmlich von der Melodie getragen wird und weit weniger vom Text. Was aber vor allem daran liegen dürfte, daß viele Leute die ausländischen Texte erst gar nicht verstehen. Wäre dies nämlich der Fall, dann würde so manchem gern geträllerten Song auch die schönste Melodie nicht mehr retten ;-)) Und was bei einem Song über weite Strecken die Melodie bewirkt, generieren bei TV-Serie und Kinoproduktion doch die bewegten Bilder + dem eigenem Soundtrack. Das macht für mich schon immer "die halbe Miete" aus, erst dann kommen die Dialoge. Natürlich sind diese wichtig, keine Frage, aber jeder, der vielleicht schon mal einen Eastern in Madarin-Chinese OHNE Untertitel gesehen hat kann bestätigen, daß man selbst ohne ein einziges Wort zu verstehen die Handlung dennoch grob nachvollziehen kann. Insofern läßt sich mit nur geringen Englischkenntnissen eine US-Serie schon halbwegs komfortabel schauen, doch stattdessen dominiert bei vielen die Panik, man bekomme zu wenig mit. Wie unbegründet jene Panik ist, möge folgende kleine Anekdote unterstreichen: Ein sehr guter Freund von mir ist 10 Jahre älter als ich, also Baujahr 1947, und hatte damals in der Schule keinen Englischunterricht. Bis auf vereinzelte, über die Jahrzehnte aufgeschnappte Brocken versteht er praktisch nichts von dieser Sprache. Er ist übrigens wie ich Nostalgiker und Westernfan vor dem Herrn und beneidet mich um die inzwischen zahlreichen Serien, die es hier in Deutschland nicht auf DVD gibt, die bei mir aber trotzdem als USA-Import in der Vitrine stehen. Als mich der Freund vor einiger Zeit mal wieder besuchte (leider können wir uns meistens nur 1 oder 2 Mal im Jahr persönlich sehen), war das Thema Westernserien und neueste DVDs natürlich schnell eröffnet. Bei "Tales Of Wells Fargo" leuchteten seine Augen ganz besonders und sofort sprudelten die alten TV-Erinnerungen hervor. Ich drückte den Freund daraufhin entschlossen in den Fernsehsessel und meinte zu ihm, daß wir diese schönen Erinnerungen nun gemeinsam auffrischen werden und legte spontan eine Folge in den Player. Auf seinen Einwand, er verstehe doch leider kein Englisch, es bringe doch nichts, reagierte ich nur mit den Worten "Wenn du inhaltlich etwas nicht nachvollziehen kannst, dann frage mich einfach". Tja, was soll ich sagen... die Fragen von ihm hielten sich sehr stark in Grenzen, aber seine Begeisterung war grenzenlos! Und ich halte jede Wette, dies wären auch noch etliche andere Fans, wenn sie denn endlich mal ihre lange gepflegten Vorurteile ablegen würden. Aber geschenkt, man kann natürlich niemanden zu "seinem Glück" zwingen. Es tut mir nur immer wieder in der Seele weh, wenn ich sehe, wie viele Fans nostalgischer Serien sich selber ins eigene Fleisch schneiden durch ihre sture Sichtweise. Und wer nicht mal wenige Minuten OmU "erträgt", noch dazu aufgeteilt auf 50 Minuten, dem ist wohl einfach nicht mehr zu helfen. Traurig, wenn die Label auf jenes Klientel Rücksicht nehmen (müssen), damit die Kasse stimmt... Gruß Stahlnetz Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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