Pete Morgan schrieb:
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> Da fragt man sich dann auch im nachhinein, ob den
> deutsche Synchronsprecher gar keinen Einfluss
> darauf hatten, wie sie eine Rolle anlegten und
> Namen aussprachen...?

Dazu habe ich schon die unterschiedlichsten Aussagen gehört und gelesen; es variierte offenbar recht stark, je nach Studio und Dialog-Regisseur. Letzterer war natürlich der Boss für jeden Synchronschauspieler und so, wie es der Regisseur haben wollte, wurde es halt gemacht. Auch ein Klaus Kindler saß anno 1965 wohl noch nicht so fest im Sattel der Synchronisation, daß er es sich hätte leisten können, durch zu heftige Kritik oder gar Weigerung keine Aufträge mehr zu bekommen. Zudem wird sich Ursula Zell sicherlich etwas dabei gedacht haben, den Namen Bud als "Böd" aussprechen zu lassen... auch wenn wir diesen Grund aus unserer Sichtweise vermutlich nur belächeln würden. Wer weiß, vielleicht liegst Du mit Deiner scherzhaften Befürchtung des "Bad" ja sogar nahe dran... liegt immerhin fast ein halbes Jahrhundert zurück diese Eindeutschung.

Die Synchronschauspieler standen schon immer am Ende einer langen Kette, denn Auftraggeber, Übersetzung, Synchronbuch und Regie tummeln sich in der Hierachie weit vor ihnen. Deren Vorgaben kreieren und gestalten die deutsche Fassung, die Synchronstimmen selber, die wiederum für uns Zuschauer das wichtigste Element sind, setzen all dies ja "nur" akustisch um. Folglich trifft auch sie die geringste Schuld, wenn wir an einer Synchro etwas zu bemängeln haben. So wenig es in der Verantwortung von Claus Biederstaedt lag, daß man in "Bill Baxter" die Apachen als "Äpätschies" aussprach, lag es auch nicht an Klaus Kindler, wenn er statt Bud stets "Böd" sagen mußte. Und Niels Clausnitzer konnte nichts dafür, daß in "Westlich von Santa Fé" aus Lucas und Mark McCain plötzlich John und Fred McLean wurde.

Gruß
Stahlnetz


Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann