Wobei man leider sagen muß, daß actionreiche Serien mit überdurchschnittlichem Body Count, wie "Die Unbestechlichen" (1959-1963), durch den starken Einfluß der ewigen Moralapostel schnell ihr ursprüngliches Konzept aufgeben mußten. Bei Eliot Ness und seinen Mannen deutlich ab der 3rd Season zu spüren, in der die Produzenten kaum mehr Actionszenen in die Episoden-Teaser zu stecken wagten, und auch schon viele der Folgen selbst bei weitem nicht mehr die Härte zeigten, als noch in den beiden Jahren zuvor. Die 4th Season war dann praktisch nur noch ein Schatten der ursprünglichen Serie und bildete - zumindest für meinen Geschmack - ein eher unrühmliches Ende.

Bei "Starsky & Hutch" (1975 - 1979) praktisch das gleiche leidige Trauerspiel, auch hier wurden die beiden Protagonisten per Drehbuch rasch deutlich handzahmer geschrieben und zunehmend mehr auf sozialkritische Themen, auf rührselige Emotion und auf Psychologie gesetzt, statt auf wirklich taffe Buddy Cops.

"Die Profis" (1977 - 1981) blieben ihrer harten Linie eigentlich ziemlich treu, das ZDF seiner Linie der heftigen Zensurschnitte allerdings auch ;-) Den Rest "entschärfte" dann noch die Synchro...

Tja, und das "A-Team" des guten Hanniball Smith war wohl hauptsächlich dem Zeitgeist der 80er Jahre geschuldet. Man wollte offenbar zur Primetime im TV das gleiche Geballer und ähnlich spektakuläre Stunts haben wie die harten Actionfilme jener Ära, doch bitteschön in der familienfreundlichen Variante. So wurde ja nicht nur geballert bis zum Abwinken, ohne daß die gefühlten 3 Millionen Kugeln einen Bad Guy töteten, der Zuschauer sah die Bösewichte auch stets mit heiler Haut aus den Autowracks stolpern, bevor diese endlich explodieren durften. Ja, diese Serie war schon irgendwie eine wunderbare Parodie auf das gesamte Action-Genre... und hatte dabei keinen höheren Body Count als das Sandmännchen ;-))

Gruß
Stahlnetz


Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann