Kellerkind schrieb:
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> Was heißt den "inzwischen?" Ich behaupte mal,
> dass das nie anders war. Ich persönlich bestehe
> auch auf einen Aspann (gern auch beschleunigt),
> erkenne aber an, dass ich damit zu den Exoten
> gehöre.

Ich weiß jetzt gerade nicht, zu welchem Jahrgang Du gehörst, Kellerkind, aber vor einigen Jahrzehnten war das definitiv noch anders. Was meinst Du welchen Aufschrei es z.B. in den 60ern gegeben hätte, wenn da eine Serienfolge oder ein Film ohne Abspann gezeigt worden wäre?! Selbst bei einem beschleunigten Abspann, der wegen seiner Schnelligkeit ja praktisch unlesbar und somit völlig nutzlos ist, hätte es jede Menge Beschwerdebriefe gehagelt. Zwar nicht, weil unbedingt jeder Zuschauer die Abspänne auch tatsächlich hätte lesen wollen, sondern weil es damals die große Mehrheit als unhöflich und inkomplett empfand. Möglicherweise gehören wir damit heutzutage ja zu den Exoten, doch dann lebe ich in einem großen Umfeld von Exoten... ;-)

> ICh glaube schon, dass sich der Verbraucher seiner
> Macht bewusst ist und davon auch Gebrauch macht,
> indem er den Sender wechselt. Genau das führt ja
> zum konsequenten Kürzen.

Zappen mag zwar für die TV-Sender ein Super-Gau sein, insbesondere für die rein werbefinanzierten, doch mit gezielt ausgeübter Macht des Zuschauers hat es für mich nichts zu tun. Bei den allermeisten Menschen ist das Zappen doch lediglich ein unterbewußter Reflex der Gewohnheit... nicht mehr und nicht weniger. Es denken wohl bestenfalls die 5000 Haushalte mit einer "Quotenbox" darüber nach, daß jeder Griff zur Fernbedienung zumindest bei ihnen registriert wird und bei der späteren Auswertung zu gewissen Konsequenzen führen kann. Die überwältigende Mehrheit der Zuschauer gibt sich mit der zugeteilten Rolle des passiven Konsumenten doch zufrieden. Ich würde es mit der Politikverdrossenheit vergleichen wollen, denn auch beim Fernsehen haben viele doch längst schon resigniert, frei dem Motto "Die machen doch eh was sie wollen... friß oder stirb". Nee, Machtbewußtsein des Zuschauers sieht für mich anders aus ;-)

Gruß
Stahlnetz


Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann