Vielleicht liegt Eure scheinbare Diskrepanz auch nur an der persönlichen Definition der Begriffe? Selbst als Kind wäre meine Wenigkeit z.B. niemals auf den Gedanken gekommen die erfolgreichen Karl May Verfilmungen oder die Interpretationen des "Lederstrumpf" - die ich auch immer sehr gerne sah - überhaupt als "Western" im klassischen Sinne zu bezeichnen! Auch nicht als "Frontier Western" oder "Western der Kolonialzeit", das war dann halt ein "Karl May-Film", ein "Lederstrumpf-Film", ein "Lex Barker-Film" oder schlicht ein "Abenteuer-Film".
Für mich eine von vielen Facetten des Genres, die deshalb auch gar nicht in Konkurrenz zum klassischen US-Western stehen. Vergleichbar wohl mit dem "Italo-Western", den man auch entweder nur lieben oder hassen kann. Persönlich zähle ich mich zur letzten Kategorie, dennoch hat der "Italo-Western" eine große Fangemeinde. Und mit den Verfilmungen von Karl May und James Fenimore Cooper ist es ebenso, und die sind einfach nicht Dein Fall, Pete. Du bist ja ohnehin kein großer Fan von Indianerwestern, wenn ich mich jetzt recht entsinne, dann sieht man entsprechende Produktionen natürlich mit besonders kritischen Augen.
Und wie Günther57 weiter oben bereits sehr richtig ansprach, sollte man auch Literatur und Verfilmung besser nicht miteinander vergleichen, denn das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Mir fiele jetzt adhoc kein einziges Beispiel ein, wo mir sowohl Buch wie auch Film gleichermaßen gefallen hätten - eines von beiden blieb immer auf der Strecke. Daher bemühe ich mich zumindest (klappt natürlich nicht immer ;-) beide Medien auch möglichst getrennt zu bewerten und nicht das Augenmerk darauf zu versteifen, wie ähnlich oder gar identisch beide sind...
Gruß
Stahlnetz
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann