Lotti Ohnesorge äußerte sich 1966 zur Reihe, das sie die Künstler intellektuell eher enttäüschend fand. In der ersten Folge waren glaube ich u.a. Manuela und Roy Black zu Gast, Lotti trug eine karrierte Hemdbluse.
Sie wurde beim BR bekannt, weil sie mit einer "sexy" Stimme das Programm ansagte, was ihr auch ärger einbrachte. Sie erzählte mir einmal das, dass ZDF sehr darauf achtete das Hot and Sweet ein reines Familienprogramm sein sollte und nach ihrer Meinung konnte man die Sendung auch nicht mit dem "frechen" Beat Club vergleichen. Die Unterhaltungschefs des ZDF waren nach der ersten Folge Hot and Sweet begeistert.
Alf Wolf hat mir erzählt, dass er die Atmosphere im Studio eher als etwas gezwungen empfunden hat, fand seine Moderation aber gut, traf 1968 auch zum ersten mal auf David Bowie, der nach der Sendung noch mit einige Kollegen in eine Kneipe ging. Alf Wolf fand ihn extrem schüchtern.

Suzanne Doucet holte Ilja Richter in die Sendung. Sie selber trat zuvor in der Show auf und bekam daher auch ein Moderationsangebot. Sie fand Ilja Richter, der damals um die 16 war, schlussendlich zu albern.

Persönlich muss ich sagen, dass ich die Disco Sendung unendlich spießig finde, was sich nach ´71 auch noch verstärkte. Diese Mama´s Liebling- Attitüde von Richter, seine spießige Kleidung und die immer gleichen Moderationssätze sowie die Sketche, die eher auf ältere Zuschauer zugeschnitten wurden, waren für mich damals schon nervig und nicht zeitgemäß. Seine kindliche, alberne und dabei total brave Art waren für mich kaum zu ertragen, wobei ich ihn heute nicht unsympatisch finde.

Bei Hot and Sweet gab es mehr Bezüge zur Musik und Popkultur. Da die Sendung als Musik für junge Leute startete hatte man auch keine ältere Zielgruppe ins Auge gefasst, was sich um 1973 bei der Disco Reihe änderte. Wer hat denn damals als Teeny Heino, Tony Marshall, Bernd Clüver oder Freddy Breck gehört? Ich finde es total unrealistisch, dass alle Studiogäste bei diesen altbackenen Schlagern total auspflippen. Das entsprach doch gar nicht der Realität, auch wenn Christian Anders oder Peter Maffay bei einigen Jugendlichen recht beliebt waren.