Meine Formulierung "Vier lächerliche Kurzfolgen einer Kultserie" habe ich doch nicht als abwertende Kritik des 25 Minuten Formats oder gar der Serie benutzt, Wilkie, sonst hätte ich wohl kaum 80 Folgen des Rifleman und etliche Hundert anderer Episoden jener Länge im eigenen Archiv. Es war lediglich der Wink mit dem Zaunpfahl, daß "Westlich von Santa Fé" ja über keine 48 minütigen Episoden verfügt wie die meisten späteren Serien, sondern eben Kurzfolgen. Und trotzdem enthält diese "Edition" nur lächerliche 4 Folgen davon.

Aber man kann sich diese Megaabzocke natürlich auch schönreden, mit angeblich teuren Lizenzen für die deutsche Synchro oder sonstigen Ausreden. Auch der Vergleich mit Studio Hamburg hinkt recht stark, weil dort primär deutsche Eigenproduktionen vermarktet werden. Zudem beweisen kleine Label wie z.B. Pidax, daß sie in jenem Bereich sehr gut mithalten können und bieten trotz enormen Restaurationsaufwand 13 Folgen einer heimischen Raritätenserie in aller Regel um die 20,- Euronen oder günstiger an.

Außerdem: Wenn ARD oder ZDF für die alten Synchronfassungen zu viel Geld verlangen würden, dann zahlen die Label jene teuren Preisen doch gar nicht erst. Das sind schließlich Kaufleute die rechnen können und genau wissen, welche Verkaufspreise realistisch und somit umsetzbar sind am Markt. Es sind doch immer die selben Label wie z.B. KNM, Starlight oder Laser Paradise, die insbesondere im Nostalgiesektor mit beliebten Serien versuchen, extrem an der Preisschraube zu drehen, indem Boxen auf den Markt geworfen werden, die mehr Luft und Verpackung enthalten wie Inhalt. Was hat solche Salamitaktik mit angeblich teuren Lizenzen zu tun?! Gar nichts!!! Das dient allein der reinen Gewinnmaximierung. Und das ist keine Polemik, sondern Fakt.

Schau Dir doch mal die Abzocke bei vielen Kinderserien im Zeichentrickbereich an, dort geht dieses Spiel schon seit vielen Jahren so: Erst werden 3-4 Folgen für teuer Geld pro DVD angeboten, dann folgen manchmal noch kleine Pakete zwischen 10 und 12 Episoden... und Jahre später werden schließlich Komplettboxen oder zumindest ganze Staffeln für dann endlich bezahlbare Preise angeboten. Warum also nicht gleich so? Weil man dann nicht doppelt und dreifach abkassieren könnte, so einfach ist das.

Ich mache ja den Firmen keinen Vorwurf daraus, daß sie möglichst viel Geld verdienen wollen, auch muß jeder selber entscheiden was ihm das DVD-Hobby wert ist, aber dann rede auch Tacheles und beschönige extreme Preiserhöhungen nicht mit dem Märchen exorbitanter Lizenzkosten. Natürlich unterliegt jede Serie bei den Verhandlungen den individuellen Gegebenheiten, doch so exorbitant sind die Unterschiede nun auch wieder nicht. Vor allem würde weder ein kleines Label, noch ein großes ihre letzten Penunsen in solch ein Projekt stecken, um damit dann finanziellen Suizid zu begehen. Sorry, Wilkie, aber solche Überlegungen sind doch wohl eher haltlose und unbelegte Polemik.

Und was das "Starlight" Label anbelangt, Wilkie, so steckt da Oliver Krekel dahinter. Wenn Du Dich in der Branche auch nur ein bißchen auskennst, sagt der Name wohl alles...

Gruß
Stahlnetz

Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht