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Re: Was lief vor 20 Jahren im Fernsehen?!
Natürlich ist das Gemecker über das Fernsehen so alt wie das Medium selbst, michaell, keine Frage, doch der verlinkte "Spiegel"-Artikel ist leider auch nur ein Paradebeispiel des typischen "Sommerloch-Journalismus" jener Tage. Die Zeitschrift griff das triviale Thema um das leidige Fernsehprogramm in den Sommermonaten - und allein dies ist der Aufhänger des Artikels gewesen - nur deshalb auf, um selber volle Breitseiten der eigenen Ideologie unter die Leser feuern zu können. Das merkt man sofort, wenn man den ellenlangen Bericht auch tatsächlich ganz durchliest...
Der Artikel prangert zwar diverse Mißstände des damaligen (TV) Zeitgeistes vortrefflich an, die allermeisten davon haben sich jedoch bis heute (35 Jahre später) noch nicht verbessert... im Gegenteil. Man denke da nur an den Pandemie-Hype um die Schweinegrippe und diverse andere aktuelle Themen. Noch immer wird gerne die gleiche unkritische "Hofberichtserstattung" in den Fernseh-Nachrichten betrieben, statt wirklich objektive Berichterstattung. Und warum wohl wetterte die "Bild" mal wieder am lautesten und spielte sich einmal mehr als vermeintlicher "Volksanwalt" auf? Ein Schelm, wer hier bereits die Interessen des Springer Konzern an der 7 Jahre später erfolgten Grundsteinlegung für das heutige Privat-TV denkt... ;-) Auf Kalkül und Taktiken von ARD und ZDF zur Erhöhung der GEZ-Gebühr nimmt der Artikel ferner Bezug, auf entsprechende Wahlkampfstrategie der Parteien, sonstige politische Interessen am Thema Fernsehen und natürlich auf die chronischen Absatzsorgen der Elektronik-Industrie; der Zuschauer selbst mit seinen Wünschen bleibt reine Nebensache und nur Mittel zum Zweck. Woher das ständig neue und innovative Programm denn überhaupt kommen soll, welches sich die Zuschauer bereits damals wünschten, jene Antwort blieb der "Spiegel" gleich völlig schuldig. Und damals gab es bekanntlich nur die öffentlich rechtlichen Sender und zudem auch noch den täglichen Sendeschluß! Und heutzutage?! Bei der Masse an Sendern, noch dazu rund um die Uhr agierend und primär den Mainstream bedienend, läßt sich einfach keine echte Qualität mehr anbieten, da gilt es halt nur noch mit Quantität, sprich billiger Massenware und noch mehr Wiederholungen, die eigenen wirtschaftlichen Interessen zu sichern. Nur dafür wird der Zuschauer überhaupt noch gebraucht und nur scheinbar umgarnt von den Programmverantwortlichen. Bei allen gravierenden Unzulänglichkeiten des damaligen Fernsehens, doch das "arme Schwein" sehe ich persönlich weit mehr im aktuellen Zuschauer. Und insbesondere in der jüngeren Generation, die das ursprüngliche Fernsehen ja gar nicht mehr kennt und somit auch nicht selber mit den heutigen Zuständen vergleichen kann... Gruß Stahlnetz Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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