|
Re: Ein "magerer" STANLEY BEAMISH!
So stelle ich mir die gängige Praxis bei den Sendern ebenfalls vor, Pete, da macht sich leider niemand einen Kopf darüber, was möglicherweise den damaligen Erfolg der ARD- oder ZDF-Fassung überhaupt ausmachte. Der Auftrag an die Synchronstudios heißt lediglich: "Macht es schnell und möglichst billig!"
Und aus diesem Grund werden logischerweise auch bei den Synchronstudios deren ortsüblichen Sprecher verwendet und nicht die Originalstimmen von einst - sofern überhaupt noch verfügbar und stimmlich noch passend für die Rolle - aus fernen Städten eingeflogen. Aus jenem Kostenzwang nimmt sich in der Synchron ja auch niemand mehr die Zeit, überhaupt auf den sprachlichen Zeitgeist zu achten, da werden die uralten Serien von einst im gleichen sprachlichen Jargon wie aktuelle Reihen eingedeutscht. Ich erachte dies als grausam, denn dadurch ensteht meist eine klaffende Diskrepanz zwischen Optik und Akustik. Den Jüngeren fällt soetwas meist nicht mal sonderlich auf, weil sie natürlich die authentischen Redewendungen und Ausdrücke z.B. der 60er Jahre nicht mehr selber kennen und der aktuellen Sprache ohnehin weit näher stehen. Für mich und andere "ollen" Nostalgiker gehen aber Charme und Reiz der alten Serien völlig verloren, wenn sich die neusynchronisierten Folgen, welche von ARD und ZDF seinerzeit mal wieder ignorant ausgelassen wurden, nun auch noch sprachlich klingen wie eine Serie der Neuzeit. @ Gunther67: Theoretisch hätte man die vier "RTL-Folgen" zum Zwecke einer gescheiten Kontinuität natürlich nochmals neu eindeutschen können, doch mit Deiner Einschätzung von nur "ein paar Euros mehr" täuscht Du Dich leider gewaltig. Soetwas kostet heutzutage schon richtiges Geld, wenn man eine handwerklich gute Synchro haben möchte. Doch bei einer relativ kleinen DVD-Auflage wie von "Immer wenn er Pillen nahm" rechnet sich das einfach nicht für die Label, denn für einen Preis von dann mindestens 40,- oder 50,- Teuronen wäre die Serie praktisch unverkäuflich auf dem heimischen Markt. Würdest Du für schlappe 375 Spielminuten solchen "Wucherpreis" zahlen? Bei aller Liebe zu Stanley Beamish und seinen Superpillen... wer könnte sich das noch leisten? Zudem: Bei unserem schönen Hobby des Sammeln von nostalgischen TV-Serien können wir schon froh und dankbar sein, daß wir überhaupt das begehrte Material auf DVD angeboten bekommen. Wenn wir stets nur auf perfekte VÖs in allen Kriterien warten würden, dann könnten wir wohl die Titel im eigenen Archiv an einer Hand abzählen. Ich will damit natürlich nicht die vielen Unzulänglichkeiten des heimischen DVD-Marktes rechtfertigen... aber so sieht die Realität leider aus... Gruß Stahlnetz Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.10 18:52. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|