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SWR-Intendant: "Zu wenig Innovation, zu viel Imitation"
Die aktuelle Diskussion über die Qualität des Fernsehen stand im Mittelpunkt der 4. Bad Boller Medientage. Drei Tage lang debattierten Politiker, Wissenschaftler und Programmverantwortliche. Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger forderte die öffentlich-rechtlichen Sender auf, den Bildungsauftrag ernst zu nehmen und auf Qualität statt Quote zu setzen. Noch stärker kritisierte er die Privaten: "Was da gezeigt wird, entrüstet mich", betonte der CDU-Medienexperte. Längst sei "die Grenze dessen, was man noch hinnehmen sollte, erreicht". Wenn die Selbstkontrolle nicht mehr funktioniere, sei eine stärkere Kontrolle durch den Gesetzgeber und die Landesmedienanstalten erforderlich, so sein Fazit. SWR-Intendant Peter Boudgoust zeigte sich selbstkritisch und räumte bei der Tagung ein, dass es im Programm der Öffentlich-Rechtlichen "zu wenig Innovation und stattdessen zu viel Imitation" gegeben habe. Zur TV-Rede von Marcel Reich-Ranicki erklärte er, die Debatte habe sich zu einer Diskussion über Sendezeiten für Kulturprogramme abgeschwächt. Diese Frage sei für ihn "von untergeordneter Bedeutung", solange bei den Privaten "Känguru-Hoden verspeist und eine 16-Jährige vor laufender Kamera mit dem Tod ihrer Mutter konfrontiert werde" (wunschliste.de berichtete). 20.10.2008 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: ad-hoc-news.de /ddp [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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