War ja 'ne ziemlich fette PR für den lauen Eklat.
Da es Preise für "Wer kackt am Besten auf Krepierende?" (beste Reality) und "Wer schmiert Scheiße am Besten auf den Bildschirm?" (DSD und Dummbratz Marco Schreyl, der auch noch wider das Feuilleton den Zuschauern dankt) gab, verstehe ich Marcel Reich-Ranickis Reaktion wirklich. Ekelhaft. Für soetwas darf es keine Preise mehr geben. Bitte diese Kategorie nie wieder beim "Fernsehpreis".
Doch: Ich unterschätzte Thomas Gottschalk bisher sehr: Als es für das grauenhafte Reality-Format tatsächlich eine Auszeichnung gab, kommentierte er nonchanlant "Ich wünsche euch weiterhin viele Kinder, die ausreißen, damit ihr DAS (sprich "Mist") weiterhin machen könnt. Als die immer wieder grauenhafte Veronica Ferres zwei grandiose Schauspielerinnen (Katharina Wackernagel und Claudia Michelsen) zum Entsetzen aller (live waren wirklich alle überrascht ob der Fehlentscheidung) ausstach und ins Mikro flennte, sie wäre ja auch an diesem Abend eigentlich der unersätzliche VIP-Gast beim Spiel Deutschland-Russland und auch beim Boxen gewesen und irgend-flenn-wie nun hier, korrigierte Gottschalk nach der Heuchelei die Merchandising-Ikone, die ihre Stirn inzwischen im Nacken trägt, das Fußball- und das Boxspiel seien gestern gewesen. Fein, Herr Gottschalk.
Die Sendung begann als Desaster, da Qualität und Originalität (1. "Mord mit Aussicht" und "KDD", dann fast ebenbürtig "Dr. Psycho") dem Schund ("Doktors Tagebuch") unterlag. Besser wurde es, da eine der Besten den Preis für Beste Nebenrolle (Silke Bodenbender, die in den präsentierten Kategoriefilmen Hauptrollen hatte und im letzten Jahr auch einige offizielle Hauptrollen hatte und die Ferres bei einer Nominierung für "Erlkönig" garantiert an den Katzentisch verwiesen hätte). Silke Bodenbender hielt dann auch die beste und berührendste Dankesrede des Abends, bedankte sich für die Vorlage von Michael Gwisdek, bei ihren Regissuren, dass sie ernst geommen wird und verschwand in ihrer Größe in Bescheidenheit [Gruß an meine heißverehrte Silke von deinem Roelle, der dich bei Rüdigers Ingolstädter Fegerfeuer ins Knie kniff :-) ]
Wichtig war die Sendung auch, weil mein Favorit "Contergan" gewann, ich Katharina Wackernagel in diaphaner Verbitterung sehen durfte, als Michel Souvignier verlauten ließ, dass Grünthal noch nichts von den soundsoviel versprochenen Millionen gezahlt hat. Dass Benjamin Sadler die grandiose Carolin Peters als Kristin Peters bezeichnete, sei mal seinem was-auch-immer geschuldet. Er bedankte sich bei Caroline Peters ("Mord mit Aussicht") Ich wäre ja an La Peters' Stelle ein wenig gekränkt.
Einziger Verlierer des Abends ist BMW, denn die einzig von Kriegsverbrechen profitierende Firma schweigt noch immer. Was ihr nicht hilft. Denn "Das Schweigen der Quandts" erhielt den Preis als beste Dokumentation. Und wird: WIEDERHOLT!
Einzige Schande: als "Das Schweigen der Quandts" ausgezeichnet und vom Macher der größte Dank an das "Öffentlich-rechtliche Fernsehen" ging, war die Kamera auf der Fickamöbe Collien Ferndandez. Hier wären Standing Ovations (auch von den bei Privaten Beschäftigten) das Mindeste.