@Dissident:
Bist Du wirklich der Meinung, dass einem Kind Grenzen aufzuzeigen psychische Gewalt darstellt, und fehlende Erziehung das Kind zu einem guten Mitglied der Gesellschaft macht?
Eine reichlich merkwürdige Einstellung, weil Du damit anscheinend jede Form des Eingreifens in den Entwicklungsprozess für falsch hältst.
Zur Erziehung gehört auch dem Kind Werte zu vermitteln, die es von Natur aus nicht hat, nicht haben kann!
Wenn Du darauf keinen Wert legst, möchte ich Deine Kinder lieber nie kennenlernen!
Es ist schlicht und ergreifend falsch zu glauben, dass ein Kind, dem keine Werte und Grenzen vermittelt werden, von selbst zu einem guten, liebevollen Menschen werden wird.
Einem Kind, dem nicht vermittelt wird, dass es nicht einfach dem kleineren Nachbarskind dessen Spielzeug wegnehmen darf, wird sehr schnell lernen, dass es also das Recht des Stärkeren ausüben kann und seine Interessen rücksichtslos durchsetzen.
Schreibe jetzt aber nicht, dass Du das so nicht gemeint hast: Deiner Meinung nach darf man diesem Kind keine Grenzen setzen, d.h. Du darfst ihm also auch nicht verbieten, das Spielzeug zu nehmen!
Ein Mensch, dem niemals im ernsten Ton erklärt wurde, was er darf und was nicht und dem niemals gesagt wurde "Bis hierher und nicht weiter!", entwickelt sich zwangsläufig dahin, dass er macht was er will und die Rechte der anderen nicht achtet.
Und das Beispiel mit Hitler ist eines der schlechtesten, die Du bringen konntest:
Hitler war nicht das Produkt von "konsequent eingeflößter Erziehung", ganz im Gegenteil:
Zahlreiche Historiker sind sich darin einig, dass Hitler ein richtiges "Muttersöhnchen", Mamas kleiner Liebling war, der alles durfte und dem keine Grenzen aufgezeigt wurden.
Nach Deiner Logik hätte er also Mutter Teresa Konkurrenz machen müssen.
Dasselbe gluckenhafte Elternhaus findet sich übrigens in der Biographie vieler späterer Diktatoren!
Sollte uns das nicht zu denken geben?