BrandungsFelsen schrieb:
>
> Ich bin jedoch auch nicht für die Abschaffung des privaten
> Fernsehens. Was Serien und neuere Filme betrifft, haben sie
> ggü. den Ö-R. einen Vorteil. Wie die ARD damals Serien wie
> Magnum, Miami Vice, Dallas, etc. pp. verstümmelt hat, ist
> tatsächlich eine Sauerei. Andererseits müßte man die Frage
> stellen, ob Verstümmelung wirklich eine zwingende Konsequenz
> des Ö.-R. Fernsehens ist. Heutzutage könnte man den
> Zuschauern aufgrund des Internets nichts mehr vormachen,
> glaube ich zumindest. Damals wußten die Zuschauer eben nicht,
> daß und wie ihre Serien zerschnibbelt wurden und konnten
> somit auch keinen Druck ausüben.
Es gab damals zwar noch kein Internet, aber sooo unbekannt war die Tatsache nicht, dass ARD und ZDF in Serien und Spielfilmen herumgeschnitten haben, was das Zeug hält. Im GONG gab es auch immer wieder böse Leserbriefe deswegen, die zuständigen Redaktionen wurden befragt. Sinngemäß lautete die Antwort dann: "Eine Folge dauert inklusive Werbung eine Stunde. Ohne Werbung sind es immer noch 47 Minuten. Uns stehen aber nur 45 Minuten zur Verfügung. Daher müssen die überschüssigen Sendeminuten gekürzt werden. Die Kürzungen wirken sich jedoch nicht dramaturgisch aus, da nur Szenen entfallen, die für die Handlung nicht relevant sind." Dass bei der ARD die Folgen auf 42 - 43 Minuten gekürzt wurden, wurde dabei schön ignoriert. Auch heute würde die ARD noch kürzen wie in der guten alten Zeit. Die Doku-Reihe "Unser blauer Planet" beispielsweise wurde zu nachtschlafener Zeit ausgestrahlt - in 45minütigen Folgen! Es handelt sich um eine englische Produktion (BBC), und die dauert nun einmal 50 Minuten pro Teil (das ist keine Vermutung von mir, sondern eine Tatsache). Leider sind die deutschen DVDs genauso gekürzt (die englischen sind entsprechend länger). Schon lange vor Einführung des Privatfernsehens gab es Zuschauerproteste wegen Serienabsetzungen oder Kürzungen. Interessiert hat es die Verantwortlichen herzlich wenig.